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The Lumineers – III

Spätestens seit Bands wie Of Monsters And Men und The Lumineers sowie ihren Dauerohrwürmern „Little Talks“ und „Ho Hey“ ist sicher: Folk ist wieder massentauglich geworden und die Vorstellung von rein „handgemachter“ Musik obendrein romantisiert.

The Lumineers behalten dieses beliebte Charisma auch auf ihrem dritten Studioalbum „III“ bei und gehen künstlerisch sogar noch einen großen Schritt weiter. Aber, so schnell der Eindruck des unscheinbaren Mix aus Indie-Pop und Folk wieder verfliegt, so einfach lässt sich auch die Problematik erklären mit der The Lumineers seit Jahren kämpfen:

Weder sind sie so richtig Teil des großen Mainstream-Sumpfes, noch gehören sie zum Club verspielter Folkbands, die unangebracht viele Streicher und Banjos zum Einsatz kommen lassen.

„III“ ist nun doch zum ersten Mal ein großer Schritt zu Letzterem: Die Band aus Denver scheint sich weniger darauf zu konzentrieren, wie pop-konform ihre Songs sind. Stattdessen stehen die lyrischen Geschichten im Vordergrund („Life In The City“).

Der Albumtitel spielt nicht nur auf die Anzahl ihrer bisherigen Veröffentlichungen an, sondern auch auf eine Kapitelunterteilung. „III“ erzählt in drei Akten die Geschichte der fiktiven Familie Sparks und drei Generationen.

Zu Anfang wäre da Gloria, ihr Enkel Junior folgt im zweiten Abschnitt und Kapitel III befasst sich mit ihrem Sohn Jimmy Sparks. Das Trio ließ sich von eigenen familiären Erfahrungen inspirieren, von Hochgefühlen und tiefster Verzweiflung.

Sänger Wesley Schultz wechselt zwischen zartem und angerautem Säuseln, während die Gitarrensaiten ihr Bestes geben. Sanftes Klirren, emotionales Saitenhauen oder rhythmisches Klopfen auf dem Korpus spielen musikalisch die Hauptrolle auf „III“.

Gleichzeitig leidet das Album an fehlender Instrumentenvielfalt: Jede, dahererzählte Melodie, jeder Ton, ja sogar jede spannende Erhebung auf „III“ gehen von Song zu Song sehr nah ineinander über. Zwar entsteht so eine glaubwürdig-flüssige Geschichte, aber leider zu wenig Spannung.

Die Etablierung weiter weg vom Mainstream und hin zu konzentrierterem Songwriting bleibt den Lumineers. Und das ist vielleicht auch mehr wert.

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