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Jeremy Loops – Heard You Got Love

Bekannt wurde Jeremy Loops aus Südafrika als Loop-Artist – der Name verrät’s – und Singer/Songwriter, der sich zwischen den Genres wohlfühlt. Schon mit seinem zweiten Album “Critical As Water” ließ Loops vor knapp vier Jahren erahnen, dass der rohe, aus der Improvisation und Loop-Sessions heraus geborene Sound von “Trading Change” jetzt in der Vergangenheit liegen und einem kommerzielleren Entwurf Platz machen würde.

“Heard You Got Love” macht an genau diesem Punkt weiter, wirkt an vielen Stellen aber eher wie das Album, das zwischen “Trading Change” und “Critical As Water” für die notwendige Vermittlung des Stilwechsels hätte sorgen können.

“Mortal Man” zum Beispiel greift die subtile Energie von “Higher Stakes” auf, “Happy Birthday” hingegen bleibt dem Stil des zweiten Albums treu, spendiert dem lebensbejahenden Reggae-Entwurf aber etwas mehr Tempo.

In den poppigeren Momenten erinnert “Heard You Got Love” eher an “Mission To The Sun” vom ersten Album, als an “Freak” vom Zweitlingswerk. Die Energie hat etwas Euphorisches, womöglich resultierend aus der langen Zwangspause, die der – in Live-Shows aufgehende – Künstler kreativ überbrücken musste.

Bemerkenswert und vielleicht auch ein Grund dafür, dass “Heard You Got Love” den DIY-Stil eines Loop-Artists mit der Gefälligkeit eines echten Popstars in Einklang bringt, ist die Kooperation mit Ed Sheeran, der an “Better Together” mitgearbeitet hat und zwischen “+” und “X” einen ähnlichen Soundwandel durchmachte.

Auch aus “Let It Run” klingt das Spannungsfeld zwischen urbanem Solo-Künstlers und großer Karriere heraus, das Loops nun erfolgreich navigiert.

“Chasing Grace” bringt als Albumabschluss dann sogar noch die ikonische Mundharmonika des südafrikanischen Künstlers mit ins Spiel, zeigt Loops wieder in akustischem Klanggewand und ganz ohne großen Pop-Gestus.

Mit “Heard You Got Love” hat Jeremy Loops ein neues Fundament geschaffen, das alle seine Stile endlich kohärent zusammenführt. Und dass Loop-Pedals auch in größeren Hallen Eindruck schinden können, hat eben erwähnter Ed Sheeran in den letzten zehn Jahren ja wohl schon zur Genüge bewiesen.

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