Clipping. – There Existed An Addiction To Blood

Schon einmal von dem Genre Horror-Core gehört?  Die meisten Personen werden diese Frage mit Nein beantworten, denn diese Musikrichtung ist nicht gerade ein geläufiger Begriff – und das kommt nicht von ungefähr. Dieses spezielle Subgenre des Hip-Hops boomte eigentlich nur in den 90ern, als es von Künstlern wie den Geto Boys oder The Flatlinerz begründet wurde.

Horror-Core ist ein wirklich sehr spezieller Stil, denn hier wird über Themen wir Mord, Vergewaltigung oder Satanie gerappt und es werden oft komplette Thematiken aus Horrorfilmen entliehen. Der Beat dazu ist hart, bedrohlich und meist anstrengend.

Jetzt – im Jahr 2019 – hat sich die Trip-Hop-Truppe Clipping., die aus dem bekannten Schauspieler Daveed Diggs und zwei musikalischen Kumpanen besteht, dazu entschieden, das Horror-Core-Genre wieder aufleben zu lassen.

Ihr neues Album „There Existed An Addiction To Blood“ ist eine Ode an den Kultfilm „Ganja & Hess“ aus den 70er Jahren, ein Vampirmovie, das als Klassiker im schwarzen Independent-Kino gilt.

So nahmen Clipping. 15 bedrohliche Tracks auf, die einen in den Glauben versetzen, man würde sich direkt in der Szene eines Horrorfilms befinden. Hier wird nur über unangenehme Themen wie spritzendes Blut, Tod und Mord gerappt. Aspekte des menschlichen Daseins, die man im alltäglichen Leben verständlicherweise lieber ausblendet.

Das Trio ist allseits bekannt für seine avantgardistische Herangehensweisen an die Genres Hip-Hop und Rap, jedoch haben sie diese auf „There Existed An Addiction To Blood“ überreizt.

Tracks wie „Possesion (Interlude)“ (eine zusammengeschnittene Szene aus einem Horrofilm) oder „La Mala Ordinala“ (die letzten 1 ½ Minuten sind nur ein bedrohliches Rauschen) wirken einfach nur verstörend auf den Zuhörer und man stellt sich die Frage, was Clipping. hiermit erreichen möchten.

Keine Frage, technisch gesehen ist „There Existed An Addiction To Blood“ ein ausgefeiltes Album, welches Daveed Diggs Rapkünste erneut unter Beweis stellt. Doch das tröstet nicht darüber hinweg, dass eine komplette Horror-Core-Platte einfach nur überfordernd und verstörend wirkt.

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