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Maffai – Zen

Maffai, junges Quartett aus Nürnberg. Ihre 4-Track 7“ „s/t EP“, erweitert um sechs Stücke, gibt  „Zen“, das Debütalbum.

„Versprochen ist versprochen, selbst das Blaue vom Himmel. Warum starren wir dann, in den grauen Horizont? Kinn an Knie zusammengekauert, harren wir dem, harren wir dem, was sowieso nicht kommt.“

Dominante hibbelige Gitarre. Blubbernder Bass. Zappelige Unruhe. Fast alles Wichtige ist schon im ersten Track „Kinnanknie“ enthalten.

„Tunnelblick“. Komponiert an der Grenze zum Retro-Kitsch Hit. Wäre da nicht der Inhalt.  Mal angreifend kantig, mal kitschig vorgetragen.

„Unzufriedenheit für Dich ein Statussymbol.“ Eine treffsichere Abrechnung. „Die Kultur von der Du sprichst besteht aus Missgunst und Hass“. Kein anderes Stück findet so klare Worte.

„Fersengold“. Die pointiert gezupfte Gitarre zerrt an der Aufmerksamkeit. Indie-Sound kommt an die Oberfläche. In der „Geisterstunde“ übernehmen Wave-Synthies die Bühne.

„Klamm“, das Highlight der 7“ ist auch das musikalische Highlight von „Zen“. Reduziert stampft es los. Die Stimme mehr eindringlicher Vortrag als Gesang. Der Refrain entwickelt einen unbändigen Sog. Die zurückgehaltene Energie darf nie ausbrechen, die Spannung hält bis zum Schluß.

„Abgewandt“ bringt zappelige Unruhe. Der Refrain wird von mal zu mal intensiver. „Prunk“ stampft trotzig mit Druck dahin. Brummeliger Bass und atemloser Stakkato-Sprech-Gesang treiben in „Bleichkind“ nochmal verhalten nach vorne.

Nie komplett ungehörter Sound. Sehr abwechslungsreich und sympathisch zusammengesetzt. Nörgeliger, unzufriedener Post-Punkt, der Spaß macht. Laut und wütend, einfühlsam und positiv.

Genug Punk, um tanzbar zu sein. Genug New-Wave, um angestaubt frisch zu sein.

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