Andy Shauf war bisher für seine entspannten Folksongs bekannt. Im vergangenen Jahr tourte Shauf mit seiner Band Foxwarren, jetzt konzentriert er sich erstmal wieder auf seine Solosongs.

Hat der Umzug in die große Stadt, in Shaufs Fall Toronto, den Sound des Multiinstrumentalisten grundlegend geändert? Nein, Andy Shauf ist auch auf seinem vierten Longplayer dem chilligen Indie-Pop treu geblieben. Zum Glück, soviel sei schon mal verraten.

Die Geschichte, die die 11 Songs verbindet, ist schnell erzählt: Deine Ex-Freundin oder dein Ex-Freund ist zurück in der Stadt und du weisst nicht, ob und wann du ihr oder ihm begegnest. Manchen Menschen würde das ein ungutes Gefühl machen, Andy Shauf tritt voller Empathie und Wärme seinen Mitmenschen und Verflossenen gegenüber.

Ganz entspannt wird die Platte mit „Neon Skyline“ eröffnet. Es klingt wie eine musikalische Momentaufnahme von Freunden, die gemeinsam in einer gemütlichen Bar sitzen.
Was sich beim Songwritingprozess im Vergleich zu „The Party„, dem Vorgängeralbum, geändert hat, ist die Tatsache, dass Shauf alle Songs auf der Gitarre, statt wie bisher immer, am Klavier geschrieben hat.

Der Musiker erklärt es so: „I wanted to be able to sit down and play each song with just a guitar without having to rely on some sort of a clever arrangement to make it whole.“ Ganz deutlich hört man die Fokussierung z.B. bei „Clove Cigarette“.

Dort steht die Westerngitarre klar im Mittelpunkt. In dem Lied  geht es darum, dass es im Leben Fort- wie auch Rückschritte gibt. Eine Hommage an den vergangenen Moment, in dem seine Ex-Freundin besonders hübsch in ihrem Sommerkleid aussah.

Der Tag war doof und anstrengend? Dann sollte man unbedingt „Try Again“ anmachen. Der Song ist unglaublich fröhlich und beschwingt. Spätestens nach dem zweiten Chorus überträgt sich die gute Stimmung. Etwas melancholischer geht es bei „Where Are You Judy“ zu. Aber auch in diesem Song darf mitgeklatscht werden.

Eine Frage drängt sich nach dem Hören von „The Neon Skyline“ auf: Erzählt uns Andy Shauf seine private Geschichte? Dazu sagt der Musiker: „These songs are fictional but it’s not too far off from where my life was.“ Aha, also steckt, wie bei allen Kunstschaffenden, immer persönliche Erfahrung in den Songs.

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