Dass so ziemlich jeder, der ein technisches Endgerät zur Verfügung und ein entsprechendes Programm installiert hat, einen Beat und eine Melodie zusammen basteln kann, sollte mittlerweile bekannt sein. Es gehört aber so viel mehr dazu, wenn man damit auch einen Hit landen und sein Hobby als Musikproduzent oder DJ vertiefen will.

Alex Crossan, alias Mura Masa, ist genau das gelungen: Bereits mit 15 Jahren begann er, Musik zu produzieren. Als seine Songs beim BBC Radio 1 gespielt wurden, wurde er schlagartig in der Szene bekannt. Durch seine Zusammenarbeit mit A$AP Rocky konnte er sich mit „Love$ick“ sogar direkt einen Platz in den australischen Charts sichern.

Und sowieso: Glaubt man seinen Tracklists, will so ziemlich jeder, der derzeit im Alternative-Pop agiert, mit dem Produzenten von den britischen Kanalinseln zusammenarbeiten.

So auch auf Mura Masas zweiten Album „R.Y.C.“, was ausgeschrieben soviel heißen soll wie „Raw Youth Collage“. Da wäre die LoFi-Sängerin Clairo, die die Vorabsingle „I Don’t Think I Can Do This Again“ mit ihrem Gesang bereichert. Der Song unterscheidet sich musikalisch stark vom sanften Sound der jungen Ausnahmekünstlerin und kommt dynamischer daher, als Clairo sich bisher präsentierte.

Mit Songs wie „Live Like We’re Dancing“ geht Mura Masa in Internet, Radio und Werbung derzeit allerdings noch viraler als die talentierte Sängerin – und das zurecht.

Mit seinem Mix aus sentimentalen Gitarrenakkorden („Today“, „Meeting At An Oak Tree“) und gleichzeitig durchgeschwurbelten, elektronischen Elementen fasziniert der Musikproduzent nicht nur, sondern fesselt mit der unterschwelligen Eingängigkeit sowohl Mainstream-Hörer als auch Elektro-Fans.

Dabei liefert sein zweites Album die besten Argumente dafür, dass man Mura Masa auch weiterhin auf dem Schirm behalten sollte:

Aus dynamischen Beats bastelt er in „Teenage Headache Dreams“ im Handumdrehen eine sentimentale Atmosphäre, die von Wolf Alices Ellie Rowsells Stimme angeführt wird.

In „Deal With It“ lässt er slowthai ans Mikrophon und begleitet ihn mit wummernden Beats und hektischen Tönen.

Diese Vielfalt unter einen Hut zu kriegen, wäre schon Leistung genug. Mura Masa erlaubt sich dabei auf „R.Y.C.“ aber nicht mal einen qualitativen Ausreißer.

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