Beschäftigt man sich mit Musik aus der Hauptstadt, hat man in erster Linie tiefe Bässe und wilde Synthie-Zuckungen in den Ohren. Berlin kann aber auch anders. Berlin kann auch eingängig. Bestes Beispiel: Das neue Studioalbum der Mighty Oaks.

Gebettet auf dem Fundament des klassischen Indie-Folk reiten die Songs auf „All Things Go“ auf einer watteweichen Pop-Welle in Richtung Gute-Laune-Olymp. Trotz tiefgehender, zwischen Liebe, Tod, Trauer und Melancholie pendelnder Lyrics, schafft es Bandleader Ian Hooper spielend leicht, eine positive Grundstimmung zu erzeugen.

Die Mighty Oaks lassen los („All Things Go“), tänzeln auf lebensbejahenden Pianorhythmen („I Need You“) und bauen stabile Brücken zwischen Lagerfeuerlichtungen und Festivalwiesen („Tell Me What You’re Thinking“).

Gezupfte Klampfensaiten („Forget Tomorrow“), melancholische High End-Dramen („Lost Again“, „Aileen“) und opulenter Pop-Bombast ohne Netz und doppelten Boden („What You Got“, „Light The World On Fire“):

Der nun schon seit über zehn Jahren in Berlin beheimatete Verbund aus einer Drei-Kulturen-Melange (Die drei Mighty Oaks-Verantwortlichen stammen ursprünglich aus Amerika, England und Italien) kennt keine Grenzen und präsentiert sich auf „All Things Go“ offener und bereitwilliger denn je.

Wenn im schnodderigen Berlin der Winter 2020 auf der letzten Rille pfeift, dann preschen die Mighty Oaks mit ersten Frühlingsgefühlen um die Ecke. Hier trifft erdiger und handgemachter Folk auf lupenreinen Pop. Eine berauschende Mixtur mit Zukunft.

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