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The 1975 – Notes On A Conditional Form

Vom Teenie-Favorit zu einer der meist geschätzten Bands der 2010er: The 1975 haben in den vergangen sieben Jahren eine steile Entwicklung hingelegt und sich musikalisch immer wieder an neue Ufer getraut, ohne dabei eine persönliche Note zu verlieren.

Auch auf ihrem vierten Studioalbum „Notes On A Conditional Form“ erfindet die Band um Frontsänger Matthew Healy sich durchgehend neu, weiß aber auch, ihre ganz eigenen Traditionen zu schätzen.

Ihr mit elektronischen Klängen sanft anmutendes Intro benennen sie wieder nach sich selbst. Diesmal haben die Jungs aus Manchester sich mit Greta Thunberg allerdings einen besonderen Gast eingeladen. Im rund fünfminütigen Opener “The 1975“, der bereits im Vorfeld veröffentlicht wurde, macht die Klimaaktivistin mit eigens verfassten Zeilen auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam.

Nach dem thematisch harten Tobak folgt der direkte Bruch: Mit schrillen E-Gitarren und wuchtigem, verzehrtem Gesang lassen The 1975 in „People“ deutliche Emo-Einflüsse wirken. Der Song sticht nicht nur aus „Notes On A Conditional Form“ hervor, sondern vermutlich aus der gesamtem Diskografie der Band.

Allerdings soll das noch mit mehreren Stücken des Albums passieren, denn The 1975 springen förmlich zwischen den Genres umher. Da wäre das an Americano anbandelnde „The Birthday Party“ oder sanfter Slackersound der 90er Jahre mit Bedroom-Pop-Ambitionen in der Vorabsingle „Me & You Together Song“ und das elektronisch-geprägte „Frail State Of Mind“.

Das schunkelige „Roadkill“ könnte dagegen schon mit Country verwechselt werden und „Then Because She Goes“ birgt einige Power-Rock-Momente, gepaart mit Autotune.

The 1975 schlagen auf „Notes On A Conditional Form“ keine Richtung besonders lange, aber dennoch immer konsequent ein. Der Band aus Manchester kommt dabei nicht nur Healys wandelbarer Gesang, sondern vor allem ihr grundsätzliches Gespür für Sounds zu gute.

Wirklich charakteristische Vibes für die Band kommen eigentlich nur in „If You’re Too Shy (Let Me Know“) auf. Es ist der Song, der wohl auch am meisten Hit-Potential mitbringt und gleichzeitig kaum noch besonders erscheint, wenn erst einmal klar ist, was The 1975 noch auf die Beine stellen können.

Und mit ihrem Facettenreichtum bleiben sie wahrscheinlich auch im neuen Jahrzehnt eine der meist geschätzten Bands.

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