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Mr Ben And The Bens – Life Drawing

Ist er zeitweise ausgestorben oder nur in der Versenkung verschwunden? Der sanfte Raum zwischen Indie und Folk-Pop mit eher gelassenen Rhythmen, außergewöhnlich sanften Stimmen und einer meist wohlig-weichen Wohlfühlatmosphäre?

Etwa so, wie er bei Bands wie Belle And Sebastian oder den Shout Out Louds geschätzt wird. Ähnlich zauberhaft präsentieren sich auch Mr. Ben & The Bens aus Lancaster, UK.

Mit Lo-Fi-Gerüst, zart beseelter Slacker-Attitüde und Melodien, die nicht immer direkt ins Ohr gehen wollen, laden Mr. Ben & The Bens um Frontmann Ben Hall auf ihrem Album „Life Drawing“ zu einem sanften Ritt mit unscheinbaren Synthies, mehrstimmigem Gesang und einem vielschichtigem Soundgerüst ein.

Und das startet schon mit dem Opener „On The Beach“: Schwurbelige E-Orgel-Töne machen den Anfang, während lockere Gitarrensounds durch den Song führen. Allen voran Halls unverkennbare Stimme, die zwischen sehr hoch und versuchsweise tief schwankt.

Das Album der vierköpfigen Band thematisiert Geschichten einzelner Figuren und Charaktere in Nord-England, also dem Gebiet, in dem auch die Musiker selbst schon gelebt haben. Hall bezeichnet die 12 Songs auch als Sketche einzelner Erzählungen.

Und ein wenig erscheinen sie tatsächlich jeweils wie ein farbenfroher Ausschnitt einer Anekdote. Dabei wirken die Songs sowohl sehr unterschiedlich, als auch eng verwandet.

Denn obwohl bei „Danny“ die Gitarre präsenter wird und in „Beast In The House“ der Synthesizer noch stärker in den Vordergrund rückt oder im Schlusslicht „Watering Can“ plötzlich Trompeten mitmischen, spielt der musikalische rote Faden auf „Life Drawing“ noch immer die Hauptrolle.

So kommt es auch zu keinem wirklichen Tief- oder Höhepunkt oder emotionalen Ausschweifungen auf dem Album. Aber Monotonie? Auch die sucht man auf „Life Drawing“ erstaunlicherweise vergebens.

Stattdessen erscheint der sanfte Folk-Pop des Albums wie eine warme Decke, die gar nicht erst wieder abgelegt werden will. Aber das muss sie bei dem aktuell durchmischten Sommer ja auch nicht unbedingt. Umso besser.

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