Punk is dead? Weit gefehlt! Was Kenner*innen der Musikszene eh schon lange wissen, beweisen Chubby And The Gang mit ihrem neuen Album „The Mutt’s Nuts“ erneut – und verpassen dabei dem Genre noch eine neue Nuance.

Mit dem Nachfolger zu „Speed Kills“ aus dem letzten Jahr legen die fünf Briten eine Scheibe vor, die es in sich hat: 15 Tracks, die bis zum Bersten mit allem gefüllt sind, was man von Bandmitgliedern mit Hardcore-Vorgeschichte so erwarten kann. Und noch mit vielem mehr.

Doch von Anfang an: Kaum hat man die Play-Taste betätigt und die ersten Töne des Titelsongs und Openers erklingen, erschrickt man. Ordentlich. Tosende Instrumente und die Stimme von Frontman Charlie „Chubby“ Manning-Walker tönen mit so einer Gewalt aus den Kopfhörern, dass man sofort erahnt, dass „The Mutt’s Nuts“ eine ganz schön wilde Zeit verspricht.

Dieses Versprechen wird gehalten: Es folgen Songs, die in guter Punk-Tradition oft sehr kurz, deshalb aber nicht minder interessant sind. Das liegt daran, dass Chubby And The Gang wissen, wie man das Publikum überrascht. Nach den ersten paar Songs glaubt man, sich schon auf den Rest der Platte eingestellt zu haben – und wird dann eines Besseren belehrt.

Dafür, dass es nicht langweilig wird, sorgen unter anderem Tempoveränderungen wie bei „Beat That Drum“ oder „Lightning Don’t Strike Twice“. Aber auch ganz andere Töne werden mitunter angeschlagen.

„Take Me Home To London“ beispielsweise ist langsam und kommt ohne viel Schnickschnack aus, hier wurde alles aufs Nötigste heruntergebrochen. Im Zentrum steht Chubbys gebrochene, melancholische Stimme. Dieser Track und auch „Life’s Lemons“ kommen so unerwartet und stechen derart heraus, dass man sich beim ersten Hören direkt in die Stücke verliebt.

Natürlich ist der Großteil der Platte aber wild und wütend. Wer nach einem Album mit netter Hintergrundmusik sucht, kann „The Mutt’s Nuts“ in die Tonne kloppen. Leute, die härteren Klängen nicht abgeneigt sind, wird die Platte begeistern.

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