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Jungle – Loving In Stereo

Während die Welt gleichzeitig ertrinkt und verbrennt, hat Hoffnung Seltenheitswert. Deswegen hat sich das englische Produzenten-Duo Jungle “new beginnings, new love and fighting back against the odds” gewidmet. Ihr Ergebnis: Liebe kommt von links und rechts. „Loving In Stereo“ ist ihr Album Nummer drei.

Josh Lloyd-Watson und Tom McFarland haben auf „Loving In Stereo“ nicht nur einen optimistische Sound für schwierige Tage parat. Die Briten geben auch lyrisch ihr Bestes, für jedes Hindernis im Alltag eine Antwort zu geben:

Du hast Probleme in deiner Beziehung? „Talk About It“! Dir geht etwas zu sehr ans Herz? „Just Fly, Don’t Worry“! Du zweifelst daran weitermachen zu können? „Keep Moving“!

Letzterer Titel ist einer der inbrünstigsten Motivationsschübe auf der LP: „Unless you understand it and find out what to do/ Don’t think about it, I’ll be running with you/ If I can’t understand it, I’ll find another way/ Keep moving, keep moving“. Gepaart mit schwungvollen Soul-, Funk- und Disko-Elementen erreicht ihre Message spielerisch die Rezeptoren der Hörer*innen.

Genau diese Einflüsse vereint das Duo mit viel Siebzigerjahre-Nostalgie wie schon auf ihrem Debüt (2014) und dem Nachfolger „For Ever“ (2018). Was letztendlich auch dazu führt, dass das Songwriting von Josh und Tom auf „Loving In Stereo“ kaum Überraschungsmomente zu bieten hat.

Trotzdem versuchen Jungle, eine neue Note ins Spiel zu bringen. Das erste Mal in ihrer eigenen Diskografie haben sich Jungle für Feature-Gäste entschieden. Auf „Romeo“ steuert der US-Rapper Bas die Vocals bei – auf „Goodbye My Love“ ist es die Tamil-Schweizerin Priya Ragu.

Auch wenn auf den beiden Songs ebenfalls die musikalische Erleuchtung ausbleibt, zeigen die insgesamt 14 Tracks auf „Loving In Stereo“, dass Jungle sich klar von den Trennungssongs des Vorgängers emanzipieren.

Der lockere, beschwingte Vintage-Klang ist eine Exit Strategy der Engländer, um den nicht-enden-wollenden, schlechten Nachrichten tänzerisch aus dem Weg gehen zu können. Es gibt also eindeutig schlimmere Soundtracks für eine kurze Verschnaufpause zwischen all dem Chaos in der Welt.

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