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Mild High Club – Going Going Gone

Geduld ist eine Tugend – eine, in der sich Fans von Mild High Club lange üben mussten. Nachdem diese 2015 mit „Timeline“ debütierten, folgte im folgenden Jahr „Skiptracing“. Mit „Going Going Gone“, präsentieren die US-Amerikaner rund um Mastermind Alexander Brettin nun die heiß ersehnte dritte Platte.

Gut, so ganz untätig waren sie in dem halben Jahrzehnt nicht: Immerhin gab es 2017 noch das hochgelobte „Sketches Of Brunswick East“ zu hören, eine LP, die gemeinsam mit den australischen Psych-Rockern King Gizzard And The Lizard Wizard entstand.

Das ist zwar auch schon wieder eine ganze Weile her, aber das neue Album schließt an den relaxten Sound der King-Gizz-Kollaboration an. Für alle, denen der langsam, aber sicher herannahende Herbst Bauchschmerzen bereitet, dürfte es eine Wohltat sein, denn wenn man „Going Going Gone“ in einem Wort beschreiben müsste, wäre das „sonnig“.

Im Großen und Ganzen ist die LP nämlich ein positives, entspanntes Pop-Werk mit psychedelischen Einschlägen, das als Soundtrack zu den letzten warmen Momenten des Jahres den Sommer – zumindest für die Ohren – noch ein bisschen verlängern kann.

Dass auf der Platte dabei aber nicht nur eitel Sonnenschein herrscht, merkt man erstmal gar nicht, weil die angenehm-eingängige Produktion dann doch trügerisch ist. Bestes Beispiel ist die Leadsingle „Me Myself And Dollar Hell“, die sich um die gesellschaftlichen Probleme in Amerika wie Waffengewalt, Fundamentalismus und Umweltverschmutzung dreht.

Verpackt wird das alles aber in einen so gechillten Sound, dass die Tracks auf „Going Going Gone“ dann doch weniger nach Protest und mehr nach Spaß und Kurzweil klingen. Langweilig sind sie trotzdem nicht, denn die ziemlich poppige Produktion wird an vielen Stellen durch jazzige Sequenzen und psychedelische Einschübe bereichert.

Insgesamt präsentieren uns Mild High Club mit „Going Going Gone“ eine Platte, die durch die Verschmelzung ihrer Einflüsse wirklich angenehm und gut verdaulich ist. Den meisten Menschen dürfte sie gefallen, denn Anstoß an dieser LP zu nehmen, fällt wirklich schwer.

Die passende Hintergrundmusik für die letzten lauen Parkabende dürften wir somit gefunden haben.

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