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Circuit Des Yeux – -io

Die Vergangenen vier Jahre waren für die US-amerikanische Sängerin Haley Fohr alias Circuit Des Yeux extrem prägend. Nach der Veröffentlichung des Albums “Reaching For Indigo” ging Fohr durch ein Tal der Tränen: Der Verlust einer sehr guten Freundin, Liebeskummer und Corona sorgten für eine zwischenzeitliche Schreibblockade und setzten der Sängerin arg zu.

Auf ihrem neuen Studioalbum “-io” begegnet Circuit Des Yeux den Dämonen der Vergangenheit nun mit einem dystopischen Klangbild und lyrischen Beiträgen über schwarze Löcher, den Zustand der Welt und das Klima.

Mit orchestralem Schub und komponiert auf der Orgel, präsentieren sich die neuen Songs in einem undurchdringlichen Soundgewand. Angetrieben von stoischen Rhythmen spielt Circuit Des Yeux’s markantes Organ eindrucksvoll mit Höhen und Tiefen (“Vanishing”).

Das sich konsequent steigernde “The Chase” klingt wie ein entzerrtes “Tommy The Cat”-Double. Der barocke Unterton von “Sculpting The Exodus” mündet in einem dramatischen Middle-age-Finale. Mal abgesehen von der Single “Dogma”, in der gängige Songstrukturen die Richtung vorgeben, lassen sich die Songs auf “-io- auf keinerlei Definitionsdiskussion ein.

Dem wunderschönen Melodielauf von “Walking Toward Winter” folgt das dramatisch wummernde “Argument”. Lieblich gezupfte Akkorde auf der Akustikgitarre und eine dreiminütige Rückkehr zu massentauglicher Harmonie markieren den Schlusspunkt einer musikalischen Reise durch weitestgehend unerforschte Klangwelten (“Oracle Song”).

Wer ein offenes Ohr für avantgardistische Düster-Pop-Szenarien hat, der steigt hier gerne mit ein und fährt mit, wohlwissend, dass er in punkto musikalischer Unterhaltung voll auf seine Kosten kommt.

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