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Jack White – Fear Of The Dawn

Natürlich bremste die Corona-Zeit auch den umtriebigen Jack White aus und war trotzdem ein kreativer Katalysator, denn der Guitar-Hero liefert in diesem Jahr gleich doppelt im Albumformat.

Der Titeltrack seiner April-Ausgabe “Fear Of The Dawn” schien den gesamten Lockdown-Frust zu kanalisieren, prügelt das Schlagzeug hier die sägenden Riffs derartig über die Bassline, dass die Nummer als Auftragsarbeit für eine Wacken-Titelmelodie durchgehen könnte.

„When the moon is above you/ Does it tell you I love you by screaming?/Like when the sun starts to fall/And it’s crushing the walls and the ceiling?“ bellt White dazu voller Punk’N’Roll-Attitüde ins Mikrofon, die pandemische Finsternis ausräumend.

Der geboosterte Garage-Sound vom Third-Man-Records-Initiator vereint in 12 frischen Nummern seinen furiosen Umgang mit den Saiten, grundsätzliche Unvorhersehbarkeit und eingebaute Effekte, die zwar das Level von „Boarding House Reach“ nicht erreichen, „Into The Twilight“ sich diesbezüglich aber alle Mühe gibt.

Beim Experimentieren mit neuen Ideen entdeckte Jack White die divergente Stimmung des eingespielten Materials, bündelt „Fear Of The Dawn“ den Teil davon, der laut dem Protagonisten mit besonderer Eignung zur Härte auffiel, „Taking Me Back“ wie „The White Raven“ sollten dafür als wuchtige Referenzen stehen.

In „Eosophobia“ setzt die Gitarre zum Rodeo an, wie sie es im weiteren Verlauf flächendeckend tun wird, werden um das jeweilige Songthema Whitesche Klang-Kuriositäten, die auch Feldaufnahmen aus einer Geisterbahn oder ein Opernchor beim Einsingen sein könnten, platziert.

Nahe an einer Voodoo-Performance die Töne, die „Hi-De-Ho” einleiten, bevor Q-Zip von den Hip-Hop-Legenden A Tribe Called Quest seinen Stempel auf ein Album rappt, dass via „Dusk“ eine Traumsequenz durchwandelt, mit „That Was Then (This Is Now)“ den Groove-Hammer schwingt und in “Morning, Noon, And Night” prickelnd mit poppiger Eingängigkeit flirtet.

„What’s The Trick“ – die Dynamik der aktuellen Tracks betreffend – wohl wieder der (Trick), um hysterische Motorik, Glockengebimmel, startende Motoren, skandierende Drums und Akkorde aus dem Handgelenk eine Songstruktur zu arrangieren.

Nachdem „Shedding My Velvet“ sich noch einmal aufgebäumt hat, schlägt das Stück ausgangs die Brücke zum Folgewerk, denn „Entering Heaven Alive“ soll sich in einer ganz anderen Atmosphäre präsentieren.

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