Die Rockband Algiers führt ihren Single-Release mit “I Can‘t Stand It“ als Auftakt für das neue Album “SHOOK“ fort. Es ist wieder ein souliges Industrial-Stück, für das nun Samuel T. Herring von Future Islands sowie Jae Matthews von Boy Harsher mit im Boot sind.
Seit 2015 ist das US-amerikanische Quartett nun nicht nur auf dem Schirm der Atlanta-Szene, sondern auch dank ihrer frühen, bekannten Indie-Rock-Songs auch bei uns. Doch die aktuelle Musik hat nur noch wenig mit ihrem manifestierten Debüt zu tun.
Matt Tong, Ryan Mahan, Franklin James Fisher und Lee Tesche halten nicht viel Genres, wie schon in der Musikblog-Rezension zum letzten Album “There Is No Year“ angemerkt wurde:
“‘There Is No Year‘ entfaltet mit seinen düsteren Klängen eine auditive Apokalypse. Irgendwo zwischen Post-Punk, Industrial, Depeche Mode und neuinterpretiertem R’n’B liefert man sich einen Tanz auf Messers Schneide, dessen roter Faden die stimmliche Ausdruckskraft von Fisher ist.“
“I Can‘t Stand It“ ist ein weiteres Beispiel dafür: Es ist eine Fusion aus einem Sample des 1971er “What You Don‘t Want Me To Be“ von Funk/Soul-Sänger Lee Moses, einem unterschwelligen Trap-Beat und divers geschichteten R&B-Gesängen, die sich nicht in die Quere kommen.
Es ist sozusagen schwierig, in dem Song die verschiedenen Parteien auszumachen. Dennoch ist er weder überladen, noch anstrengend, sondern vermittelt eine Art Überforderung, die melodiziös verklanglicht wurde. Wohltuende Stimmen lassen vergessen, worum es denn eigentlich in “I Can‘t Stand It“ geht: Verlust, Tod, Angst.
Fisher, Frontmann der Algiers und Produzent der Single, äußert sich wie folgt dazu: “Es ist ein sehr persönlicher Song über den verheerenden Verlust von jemandem, den ich für die Liebe meines Lebens hielt und der fast mit meinem Selbstmord endete. Ich denke, der Erzählbogen des Songs spiegelt das Gefühl des Schreckens und den Weg wider, der mich zu diesem Moment führte.“
Zuvor veröffentlichte die Band “Bite Back“ und “Irreversible Damage“ Ende 2022 mit Rage-Against-The-Machine-Frontmann Zack de la Rocha, den wir in einem Musikblog-Beitrag vorgestellt haben. Sie alle werden ihren Weg auf das neue Album finden.
“SHOOK“ erscheint als Algiers’ vierte Platte am 24. Februar via Matador, für das noch weitere Feature-Tracks zu erwarten sind.