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The Golden Dregs – On Grace And Dignity

Benjamin Woods, seines Zeichens Frontmann und Aushängeschild von The Golden Dregs, kehrt für das neue Studioalbum “On Grace And Dignity” zurück zu seinem Geburtsort und verarbeitet dort alte Teenager-Erinnerungen und emotionale Coming-of-Age-Rückblicke.

Nach einem zarten Piano-Intro startet Woods die musikalische Rückkehr zu seinen Wurzeln mit ungewohnt lockeren Pop-Sounds und beschwingten Frauenchören (“American Airlines”).

Wenn auch wesentlich zarter und bedachter in der Instrumentierung, hinterlassen auch die beiden Folgenummer (“How It Starts”, “Before We Fell From Grace”) ein positives Grundgefühl. Umrahmt von warmen Melodien aus der Synthie-Abteilung und einem eingestreuten Saxofon-Solo fungiert Woods tiefer Bariton wie ein wärmendes Kissen, das man gegen die Panoramascheibe drückt, während draußen die meterhohen Wellen gegen die Küstenfelsen klatschen.

Man fühlt sich als Hörer*in mittendrin im vermeintlich beschaulichen Cornwall – dort wo die Einheimischen nicht viel vom Leben haben, während die Gentrifizierung und der Touri-Andrang unaufhaltsam voranschreiten.

Benjamin Woods singt vom Überleben, vom Gefühl der eigenen Minderwertigkeit, gepaart mit der Hoffnung, dass sich irgendwann vielleicht doch noch einmal alles zum Guten wendet. Noch eine Spur tiefer als Iggy Pop und soundtechnisch irgendwo in den Tiefen des Homerecordings verankert, träumt Woods unter dicken Regenwolken (“Not Even The Rain”).

Gegen Ende schleicht sich sogar eine Prise Funk und ein Hauch von überschwänglichem Tatendrang ins Gesamtbild (“Sundwon Lake”). Tja, in Cornwall kann man wohl auch mit einem Grinsen im Gesicht durch den Tag spazieren. Wer hätte das gedacht. The Golden Dregs macht’s möglich.

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