Abseits der Dubliner Pubs, weit weg von den Mauern der Stadt, vereint sich die Mystik der irischen Folklore mit der rauen Natur. Dort, wo sich die Essenz dessen, was dieser Tage Millionen Menschen auf der ganzen Welt zum Tanzen und Feiern anregt, zuhause fühlt, fühlen sich auch die Mitglieder der Band Lankum am heimischsten und wohlsten.

Vor vier Jahren wagte die Dubliner Band einen ersten Schritt in Richtung Mainstream („The Livelong Day„). Wer ganz genau hinhört, der findet auf dem neuen Werk „False Lankum“ Anzeichen dafür, dass sich die Band weiter öffnen will.

Mit versteckten Harmonien, die nicht mehr aus dem Ohr wollen, wecken Lankum auch das Interesse bei Hörer*innen, die sonst eher weniger mit tiefgründiger, irischer Folklore am Hut haben. Diese Ansätze vereinigen sich auf wunderschöne Weise mit den eigentlichen Erkennungsmerkmalen der Band.

Radie Peat serviert gleich zu Beginn die Trademarks auf dem Silbertablett. Mit einer markanten Stimmfarbe und geschlängelten Klanglinien voller Sehnsucht und Tiefe, die an hobbitsche Lagerfeuerabende erinnern, zieht die Sängerin von der ersten Sekunde an in ihren Bann.

Es folgen atmosphärische Tupfer mit gestrichenen Gitarren und allerlei Klängen aus der Folklore-Schatulle. Fließend ineinander übergehend, skizzieren die 12 neuen Songs ein aufwühlendes Klangszenario, das von mystischen und magischen Geschichten begleitet, von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselt.

Mit eindringlichen Gesängen, Harmonium, Schlagwerk, Banjo und gezupften Gitarren schaffen Lankum eine eigene Welt, in der es sich abzutauchen lohnt, wenn der Alltag einem wieder einmal die letzten Nerven raubt. Würde sich Musik durch Farbe kennzeichnen lassen, dann würde nach „False Lankum“ wohl jeder Raum in sattgrünem Glanz erstrahlen.

Ein Hörerlebnis wie ein langer Spaziergang durch die tiefen irischen Wälder. Wer mal ein bisschen runterkommen und sich von authentischen Folklore-Sounds verzaubern lassen will, dem sei das neue Album der Iren wärmstens ans Herz gelegt.

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