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Marta And Tricky – When It’s Going Wrong

Tricky! Erste Assoziation. Auf den ersten Ton betörende Frauenstimme. Zweite Assoziation. Perfekte Harmonie. Dritte Assoziation. Damit ist fast alles über die Platte „When It’s Going Wrong“ gesagt.

Angekündigt als Debütalbum von Marta Zlakowska, aka Marta. Ist es das wirklich, wenn Tricky alle Musik macht? Oder ist ein Tricky-Album mit einer exklusiven Sängerin, anstatt wie gewohnt mit mehreren? Das Vinyl trägt nur ihren Namen im Titel, die digitalen Veröffentlichungen konsequent “Marta And Tricky”.

Knarzig mit klarem Beat erzwingt „Today“ nach dem Intro Bewegung. Zumindest Mitnicken ist Pflicht. Martas Gesang schmeichelt, als hätte sie ihr ganzes Leben zu der Musik gesungen.

Düster verhalten wummert das Titelstück “When It’s Going Wrong” mit prägnanter minimaler Percussion. Immer einen Ticken zu tief und zu langsam. Zeitmaschine ins Bristol der 90er. „Call me when it’s going wrong, I’ll understand, Catch me when I’m sinking into quicksand, Call me when you’re feeling down and you’ll hold my hand”. Euphorischer Optimismus hat sich über die Jahre weder in der Musik, noch im Video dazu eingeschlichen.

Akustischer Minimalismus in “Nowhere”. Gezupfter Bass und eine neue Facette in Martas Stimme. Spannungsgeladen, dunkel näselnd, mittendrin und nicht darüber schwebend. Bedrückte Streicher komplettieren den depressiven Sound. „I’m on my way to nowhere. Nowhere. Nowhere. Nowhere, …“

„Think of You“ wieder gewohnt. Getrieben vom Beat und Martas Gesang hoch und hoch über den Dingen.

„Moving Through Water“ treibt mit schnarrend zerrendem Bass und stumpfen Minimal-Drums. Das sechste Stück und schon das dritte Highlight mit hypnotischem Sog.

„Walking“ schafft es zum nächsten Highlight. Dicht gepackt wechselt es mit kräftiger Reduktion. Vielschichtig, aber ohne unnötigen Schnickschnack.

Seit 2017 arbeitet Tricky mit Marta zusammen. Zuerst live auf Tour, später sukzessive in immer mehr Aufnahmen. Die Entwicklung über die Jahre ist beeindruckend. Das Album hat es absolut verdient, ihren Namen zu tragen.

Trickys Musik ist, wie wir sie kennen. Der leuchtende rote Faden der Platte ist der Gesang. Vielseitig und jede Facette für sich ganz groß. Einzig die Laufzeit von insgesamt 19 Minuten bei neun Tracks ist ernüchternd.

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