Lanterns On The Lake machen eine Platte über das individuelle und kollektive Schicksal, die erst von Philip Selway gerettet werden musste.

Die 2007 in Newcastle gegründete Band steht für verträumten, melancholischen Indie-Rock mit der Wünschelrute, mit der sich nach Texturen im Dream-Pop und Postrock stöbern lässt. Ihr viertes Studioalbum „Spook The Herd“ kam mit diesem Ansatz nicht nur bei Kritikern gut an, sondern auch in die engere Auswahl für den Mercury Prize.

Für das fünfte, das Gitarrist Paul Gregory, Bassist Bob Allan und Bratschistin Angela Chan zusammen mit Sängerin und Songschreiberin Hazel Wilde selbst produzierten, verändert die Band kaum etwas an der Erfolgsrezeptur.

Elegische, lichtdurchlässige Gitarren, Synthesizer und melodiöses Schlagzeug grundieren die Fläche für Hazel Wildes gebieterischen Gesang. „I’m going to ride like a knight in the saddle of life/ No more watching from the cheap seats.”

Beim Schreiben der Texte habe die Mutterschaft Wildes Perspektive verändert. Sie möchte daran glauben, dass es einen besseren Weg und eine andere Zukunft gibt als die, auf die wir zusteuern und landet dann bei der „String Theory“ und dem balladesken „Thumb Of War“, um die Dinge mit dem darauffolgenden „The Saboteur“ endgültig umzukehren. „You wouldn’t believe/ I’m the saboteur of the future me”.

So klar und unmissverständlich „Versions Of Us“ klingt, so uneindeutig gestaltete sich der Weg dahin. Der Ausstieg von Schlagzeuger Ol Ketteringham während des Entstehungsprozesses des Albums warf die Band zurück auf das Niveau der Demos, die Wilde anschließend solo performte.

Ein ganzes Jahr Arbeit an der Platte wurde verworfen, bis sich mit Philip Selway der gefühlvolle Radiohead-Drummer anbot und den Songs im Stile seiner Soloalben den Takt vorgab. Von einer neuen Energie war die Rede, gar vom neu entfachten Glauben, den Selway mitbrachte.

„Innerhalb weniger Wochen hatten wir eine ganz andere Version des Albums und die Dinge fühlten sich ganz anders an“, beschreibt Wilde die Zusammenarbeit. „Wir hatten das Schicksal der Platte verändert.“ Die Schlagzeugkünste Selways in allen Ehren, dürfte Wilde diese Meinung doch exklusiv haben. Denn die Band selbst bleibt sich mit „The Versions Of Us“ mehr als treu.

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