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Half Moon Run – Salt

Der Reifeprozess eines Songs kann manchmal sehr lange dauern. Im Fall des Trios Half Moon Run präsentieren sich dieser Tage “neue” Lieder, deren Fundament bereits vor zehn Jahren gelegt wurde. Auf ihrem neuen Studioalbum “Salt” verbinden die drei Verantwortlichen Devon Portielje, Conner Molander und Dylan Phillips alte Ideen, Visionen und Erinnerungen mit dem Hier und Jetzt.

Für den Song “Alco” beispielsweise kramen die Kanadier ein altes Ukulele-Riff aus dem Jahr 2012 aus dem Archiv und paaren es mit weichen Drums, geschmeidig gezupften Gitarren und dem klassischen dreistimmigen Harmoniegesang.

Auch andere Songs wie das stoisch nach vorne groovende “Hotel In Memphis”, das sphärisch über vertrackten Percussions trippelnde “9beat” und die sich dynamisch aufplusternde Ballade “Dodge The Rubble” basieren auf musikalischen Grundideen, die schon viele Jahre zurückliegen.

Altbacken kommt hier aber nichts um die Ecke – ganz im Gegenteil. Half Moon Run brillieren fast schon beim gemeinsamen Mixen von Alt und Neu. Das schwerfällige und wehmütige “Gigafire” will gar nicht mehr aus den Ohren – genauso wie der hibbelig quiekende West-Coast-Abschiedsgruß (“Goodbye To Cali”) und die beiden wunderschönen Akustik-Balladen “Heartbreak” und “Crawl Back In”.

Half Moon Run haben die schwierigen Pandemie-Jahre genutzt und etwas kreiert, das alle an einen Tisch bringt – die alten Fans, die immer wieder gerne zurückblicken und die neugierigen Dazugestoßenen, die die Band erst seit dem letzten Studio-Longplayer “A Blemish In The Great Light” auf dem Schirm haben.

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