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Cosmic Neighbourhood – Gatherings

Es blubbert und plätschert, raschelt und zirpt. Und dann flötet es auch noch wild durcheinander. Welche Substanzen auch immer Cosmic Neighbourhood bei der Komposition von „Gatherings“ unterstützt haben, vielleicht veranstaltet man anlässlich des Hörerlebnisses dieser Platte ebenfalls eine Zusammenkunft und das am besten in den Niederlanden, wo zumindest weiche Drogen in haushaltsüblichen Mengen legal sind.

Wer so viel Aufwand nicht auf sich nehmen möchte, sollte es mit einem Waldspaziergang versuchen. Zumindest, wenn man dieser breit gefächerten Instrumentalmusik irgendeine Form von Charme abgewinnen will.

Dass das keine einfache Mission werden wird, lässt schon der Opener vermuten. „Scarecrow Says“ klingt wie die Vertonung eines ertrinkenden Gameboys. Jede Menge synthetische Klänge treffen auf Panflöten und Sounds, die an den springenden Tigger aus Pu der Bär erinnern.

Währenddessen schieben sich die verschiedenen Rhythmen derartig seltsam übereinander, dass man glauben könne, jemandem wäre beim Anordnen der verschiedenen Spuren im Aufnahmeprogramm diverse Male der Cursor ausgerutscht.

Auch „Window“ beginnt, neben versöhnlichem Vogelgezwitscher, wieder mit jeder Menge Geblubber. Man fragt sich, was sich zu diesen Klängen vor dem eigenen Fenster abspielen könnte. Wer weiß, vielleicht ist dieser Song gar ein Vorbote auf die Resultate des Klimawandels und wir befinden uns längst in einer Unterwasserwelt, in der wir den Luftblasen der Fische beim Vorbeiziehen zuschauen können?

Das würde auch die aufsteigenden Melodieverläufe bis zur Mitte des Songs erklären, bevor sich jemand (vielleicht ein Oktopus?) an der Klaviatur zu schaffen macht und alles wieder im Chaos enden lässt.

Wen die folgenden Songs noch nicht ins All katapultiert haben, der findet sich zur Mitte von „Gatherings“ mit den Klängen von „Eiderdown“ im asiatischen Raum wieder. Aber auch das typisch chinesische Zupfinstrument kommt in Kombination mit einer zurückhaltenden Flöte nicht ohne diverses Blubbern oder potenzielle Beam-Geräusche aus. Wer weiß, wo man danach landet? In anderen Universen?

Oder doch eher in der Zukunft oder der Vergangenheit? Gutes Stichwort. Vielleicht ist Illustrator und Musiker Adam Hington, der hinter Cosmic Neighbourhood steckt, unserer Zeit mit „Gatherings“ einfach einen gewaltigen Schritt voraus.

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