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King Nun – Lamb

Da zählen Bands so illustre Inspirationen wie Television oder Sonic Youth als ihre Vorbilder auf und klingen dann doch selbst in der kleinsten Faser nach einem von diesen Querverweisen. King Nun sind auf “Lamb” das Schaf im Schafspelz und klingen so harmlos, dass es schon fast wieder angenehm wird.

Schon seit Schulzeiten 2013 macht das Quintett aus London gemeinsam Musik. 2019 erschien mit dem Debüt “Mass” dann der erste Langspieler im öffentlichen Raum, Support-Touren für diverse namhafte Bands standen an.

Im Spotify-Zeitalter funktionieren King Nun auch vollkommen okay, die Songs sind eingängig genug, um schnell im Gedächtnis zu bleiben. Mit “Lamb” erscheint nun aber die nächste Etappe dieser Band und diese produzierte Schlagzeuger Caius Stockley-Young einfach selbst.

Zum Albumrelease wird gleich die bekannte Leier aufgezogen: Durch diese In-House-Produktion wurde es so persönlich wie nie, bei “Lamb” geht es um die eigene Verletzlichkeit und überhaupt seien King Nun ja schon immer eine Bande von Außenseitern gewesen. Nun gut.

Diese Plattitüden sind so altbekannt wie harmlos, man kann der Band bei so einer Selbstinszenierung entsprechend nicht mal wirklich böse sein. Musikalisch verläuft es dabei ganz ähnlich, denn schon der Opener “Golden Age” ist schlicht eingängiger Alternative-Rock, ohne Schleifchen, Haken, negative Entscheidungen.

Und dabei bleibt “Lamb” dann auch, ein paar Akustik-Ausflüge oder Background-Vocals (“I Must Be Struck By Lightning”) inklusive. Manchmal bricht die Platte dafür dann aber auch etwas mehr aus (“One Time Alarm”).

So weit, so unspektakulär. Was hier hervorgehoben werden kann, ist durchaus die schöne Gitarrenarbeit, die doch einige ansehnliche Riffs auspackt.

Ansonsten sind die Tracks in puncto Songwriting aber doch eher Rosamunde Pilcher denn Stephen King, weder Stimmungsdichte noch Klimax erzeugen irgendeine Stimmung.

Und so wenig ansprechend das auf dem Papier alles klingen mag – eigentlich ist “Lamb” ein vollkommen okayes Album einer vollkommen okayen oder sogar guten Band.

Doch gerade diese Durchschnittlichkeit, die sich zum Beispiel im Twin-Atlantic-trifft-Placebo-Mix “Do You Know Where You Are?” deutlich zeigt, ist auch so enttäuschend. Denn Vorab-Singles, Debütalbum und Live-Auftritte zeigen, dass hier eigentlich mehr geht. Beim nächsten Mal vielleicht.

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