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Roosevelt – Embrace

Da hat aber jemand etwas falsch verstanden: Mit “Embrace” möchte Roosevelt die 80er wiederbeleben. Nun, die sind angesichts der letztjährigen Hypes wohl sowieso alles andere als tot. Aber sei es drum – wenn dieses Album das Motto gut umsetzt, wird es dennoch nicht verpönt werden. Und das kriegt die vierte Platte des Elektro-Wunderkinds ganz gut hin.

Roosevelt, das ist Musik, mit der man sich so richtig gut fühlt. Sie ist modern, erfrischend, aber auch herrlich unkompliziert und schlicht angenehm. Man muss weder großer Pop- noch Elektro-Fan sein, um diese gelungene Songwriting-Kunst anzuerkennen. “Embrace” ist diesbezüglich nicht anders als seine drei erfolgreichen Vorgänger.

Etwas anders ist aber der Entstehungsprozess dieses Albums, der Inspiration durch 80s-Sängerinnen wie Melba Moore und Gwen Guthrie mit improvisierten Setups in Städten auf der ganzen Welt zusammenführt. Ein Mann von Welt, dieser Marius Lauber. Und dazu ein Mann der vielen Talente – “Embrace” wurde in kompletter Eigenregie geschrieben, aufgenommen und produziert. Wer braucht Teamwork, wenn das alleine so gut klappt?

Auf der Platte gibt es bekannte Sound-Welten aus Roosevelts Kosmos in minimal neuen Schattierungen. Ein paar satte Club-Sounds in “Rising”, ein paar glatt gebügelte Vibes, die jede Insta-Story verschönern würden in “Alive” und dann noch smoothe Melancholie im ersten Hit “Ordinary Love”. Alles so einfach wie effektiv.

Wobei “einfach” diesem Sound auch nicht ganz gerecht wird, denn es ist Roosevelts Handschrift klar abzulesen, wie viel Finesse in ihr steckt. Sie dann allerdings zu genießen, bedarf keines Kopfzerbrechens oder Durch-Analysierens. “Embrace” macht Spaß, lässt Mitwippen, Tanzen und Singen, und hat auch das gewisse Fünkchen Eskapismus getankt.

Aber natürlich lassen so schicke Basslines wie im Synth-Pop-Track “Paralyzed” die Herzen im Strobo-Licht zappeln und auch der glatte Übergang vom Vorgänger-Song “Yucca Mesa” ist aus dem gehobeneren Lehrbuch. Und, na gut, das mit den 80s-Sounds funktioniert in den lässigen Beats von “Realize” auch ganz gut.

Ein weiteres hochklassiges Album eines sympathischen Musikers – weiter so, Roosevelt!

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