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Villagers – That Golden Time – Neues Video

Heute erscheint die neue Single von Villagers: „That Golden Time“ ist eine Auskopplung aus dem neuen Album gleichen Namens, das für den 10. Mai angekündigt ist.

Wenn man mit der Fähre nach Irland reist, kommt man an einem Ort an, der „Danliehri“ gesprochen, aber Dún Laoghaire geschrieben wird. Es ist nicht der rote Teppich in die Hauptstadt, sondern ein Hafen und ein Gewerbegebiet, das historische Zentrum muss man suchen.

Gut möglich, dass man dabei einem Conor O’Brien begegnet – je länger man bleibt, desto mehr Menschen mit diesem irischsten aller Namen werden es werden. Einer dieser Conors aber macht Musik; einer unter ihnen ist Villagers.

Villagers wurde an dem Morgen nach der nächtliche Auflösung der Band The Immediate gegründet, als Conor der eigenen Legende nach verkatert den ersten Song schrieb.

Viele Albums später erscheint nun „The Golden Times“ mit einem hypnotisch schönen Video, beruhigend melodischem Gesang, schwebender Gitarrenbegleitung und Texten, die von einer Zeit handeln, die nie so schön war, wie wir uns an sie erinnern.

Die schönste goldene Motte der Welt sitzt auf einem goldenen Grashalm und entdeckt das goldene Feuer einer Laterne. In Super-Slow-Motion stößt sie sich ab und beginnt ihren Flug zu dem Ort, zu dem sie ihre Sehnsucht treibt.

Conor sagt dazu: „Für mich hat ‚That Golden Time‘ eine verinnerlichte Stimme, so sehr, dass ich es fast unmöglich fand, jemand anderen hineinzulassen. Ich habe alles in meiner Wohnung eingespielt und aufgenommen und schließlich, gegen Ende, andere dazu geholt.“

Die Motte findet die Laterne – alles ist so hell, alles ist so warm – und vergeht in einem Feuerwerk aus Lichtfunken. Die Kamera hebt ihren Blick auf einen Sternenhimmel und einen Vollmond.

„That Golden Time“ – jene goldene Zeit, als Menschen noch miteinander geredet haben, als man keine To-Do-Listen abarbeiten musste, als wir noch analog lebten und nicht digital – das impliziert der Text – war eben so golden nicht.

Conor meinte im Interview auf Musikblog: „Man klinkt sich ein in eine Welt, die nur noch aus Facebook und Twitter besteht, weil man denkt, dass man so Menschen nahe kommt, die man sonst vielleicht nie treffen würde. […] Aber man vergisst dabei, dass man die Welt, die sich draußen vor der Tür ausbreitet mehr und mehr aus den Augen verliert.“

Er war unvermeidlich, der Flug der Motte. Ihr Tod war unvermeidlich. Aber es war wunderschön. Beinahe golden.

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