„Why liver is bloody?“, „Why milk is white?“, „Why Ale is bitter?“ – einige Fragen stellen Andrew VanWyngarden und Benjamin Goldwasser alias MGMT eingangs vom neuen Longplayer „Loss Of Life” in den Raum. Sie bleiben unbeantwortet wie jene, die das Duo bezüglich ihrer zukünftig zu erwartenden musikalischen Ausrichtung von Album zu Album stehen ließ.

Nach dem Debütalbum “Oracular Spectacular”, dessen beeindruckende Wirkung 2007 sowohl Kritik als auch Konsumenten einte, sind MGMT quasi mit einer moralischen Verpflichtung unterwegs, sich Mainstream-Kompatibilität weitestgehend zu entziehen, machten sie sich damit zuletzt auf „Little Dark Age“ vor sechs Jahren, wie auf weiteren Debüt-Nachfolgern, nicht nur Freunde.

Dato waren mit den beiden New Yorkern eine Menge Prominente, u.a. Patrick Wimberly und Brian Burton – gemeinsam mit Beyoncé bzw. als DJ Danger Mouse (Brian Burton) für unterschiedlichste Klang-Konzepte zuständig), beteiligt, gemeinsam wurde der MGMT-Sound für eine breite Zielgruppe aktualisiert.

Für „Mother Nature“ wird ein weichen Klangteppich ausgerollt, der bis zum Ende der neuen Platte liegen bleibt, selbst wenn das Tempo anzieht, kräftig in die Saiten gegriffen wird und die Soundbalken sich unter Effekten und Loops biegen, ohne diesmal überfrachtet zu wirken.

Mit Christine And The Queens – Feature-Premiere für MGMT – wird die ganz große Melodie ausgepackt. Es singt und spielt sich die Band, die einst unter „The Management“ das Licht der Popwelt erblickte, mit „Dancing In Babylon“ durch ein federnd-weiches Stück Musik, mit einer romantischen Pianolinie immer Richtung Kernaussage – „I Love You“ – unterwegs.

Ob die melancholische Sinnsuche der „People In The Streets“, der Ausflug zur psychedelischen Kernkompetenz via „Bubblegum Dog“, die deutungsschweren Drums von „Nothing Changes“ oder der Hammond-Blues von „I Wish I Was Joking“ – die Arrangements bleiben bei einer sanften Grundierung mit wohltemperierten Wendungen.

Am Ende ziehen die Psych-Pop-Protagonisten mit dem Titeltrack noch einmal alle Register, gießen die Bläser ein softes Topping über Harmonien und lassen „Loss Of Life“ wie einen akustischen Gegenentwurf zur krisengeschüttelten Gegenwart klingen.

MGMT wirkten auch schon mal weniger in sich stimmig als diesmal auf ihrer fünften Ausgabe.

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