Kurz stand alles auf der Kippe. Jetzt folgt die Zäsur mit Rückschau und mutigem Blick nach vorne. OK KID werden sehr wörtlich und befinden sich mit diesem Album “endlich wieder da wo es beginnt”. Neustart in Album-Format also.

Zuallererst eine Frage: Wie sehr freut man sich auf ein Album, von dem man schon (fast) alle Songs kennt? Gut, fragen wir das mal die Swifties. Aber bei Indie-Acts wie OK KID ist es doch etwas ungewohnt, beim Blick auf die Tracklist bereits genau zu wissen, was einen erwartet.

Immerhin: Das, was uns erwartet, ist eine kugelrund gelungene Feier einer Band, dessen Sound bis heute einzigartig in der deutschen Indie-Szene ist. Dabei ist die Platte in zwei Hälften geteilt:

Zunächst gibt es fünf neue Songs beziehungsweise eine Feature-Neuaufnahme, danach folgen sieben Remixe und Streicherversionen von bekannten Songs der Band.

Der Blick auf Teil 1 zeigt: Hier geht es wirklich wieder zurück zum Beginn, so sehr Indie waren OK KID in puncto Sound schon lange nicht mehr. Beim Titeltrack dreht sich alles erstmal ganz blanko um den Ursprung der letzten Band-Krise: Mental Health auf dem musikalischen Präsentierteller. Aber ganz ohne Scham, sondern mit Blick nach vorne. Starkes Intro.

Als nächstes folgt dann – wie es sich für 2024 gehört – ein kleiner Apokalypse-Kommentar, hier aber wieder mal mit den Umständen entsprechendem Optimismus. “Die Kids Sind Alright” klingt dabei nach Bosse, das anschließende “Fest Der Liebe” überrascht mit einem faserigen und breitflächigen Finale.

Kurz bevor dann die vielen Neuaufnahmen starten, setzt “Es Regnet Hirn” mit Hype-Act Paula Carolina noch ein Ausrufezeichen. Ein echter Hit für die NNDW (Neue Neue Deutsche Welle). Dann sollten die Fans bereit sein für die große Party, die mit dem wirklich sehr nasskaltem Liam Mour Remix von “Unterwasserliebe” beginnt.

Bei “Gute Menschen” im Sven Ludwig Remix geht es mit dem Sound in Richtung 90er, “Hellwach” im Robot Koch Remix macht den mystischen Abschluss. Die drei Streicherversionen von “Epilog”, “Cold Brew” (feat. Lotte) und “Stadt Ohne Meer” sind dann der fulminante Beweis, wie groß diese Hymnen auch sein können.

Kurz gesagt: “Endlich Wieder Da Wo Es Beginnt” ist das, was viele Best-Of-Alben gerne wären. Auf die nächsten zehn!

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