Am gestrigen Abend des 3. Juli verwandelte sich der Festsaal Kreuzberg in Berlin in einen Hexenkessel der Rockmusik, als Ty Segall mit seiner Band die Bühne betrat. Segall, bekannt für seine energiegeladenen Auftritte, enttäuschte sein Publikum auch dieses Mal nicht.

Eine bunte Mischung aus langjährigen Fans und Neulingen drängte sich vor der Bühne, während die Vorband die Stimmung anheizten. Als Segall dann endlich erschien, brandete Jubel auf.

Ty Segall eröffnete die Show mit dem treibenden „The Bell“, seine Bühnenpräsenz war dabei von Beginn an beeindruckend – mit wildem Haar und durchdringendem Blick beherrschte der 37-Jährige den Saal vom ersten Moment an, obwohl die Band im Halbkreis auf der Bühne stand und eher zu sich selbst als dem Publikum gewandt war.

Besonders beeindruckend war die Interpretation von „Girlfriend“ vom 2010er Album „Melted“, bei dem Segall sein Gitarrenspiel zur Höchstform brachte. Die Intensität seiner Performance ließ keinen der Anwesenden unberührt, von denen sich viele untereinander kannten und fast schon eine familiäre Atmosphäre im Venue herrschte.

Die Menge tobte, als die ersten Akkorde von „My Best Friend“ erklangen, einem der beliebtesten Stücke Segalls, und das Stagediving begann. Eine Zuschauerin kletterte an einer Stange hoch, der Saal vibrierte förmlich unter dem Ansturm der Fans, die jeden Ton mitgrölten. Die Energie zwischen Künstler und Publikum schien sich gegenseitig hochzuschaukeln.

Zwischendurch überraschte Segall mit einer gefühlvollen Akustikversion von „Orange Color Queen“, die einen willkommenen Kontrast zum sonst so kraftvollen Set bot. Dieser ruhige Moment zeigte eindrucksvoll Segalls Vielseitigkeit als Musiker.

Gegen Ende des Hauptteils brachte mit „Denée“ vom aktuellen „Three Bells“ die Stimmung auf den Siedepunkt, einem Song, den Ty seiner Frau gewidmet hat. Segall und seine Band verabschiedeten sich zunächst, doch das Publikum forderte lautstark eine Zugabe.

Tatsächlich kehrte Segall für zwei weitere Songs auf die Bühne zurück. Er begann mit dem melancholischen „My Lady’s On Fire“ vom Album „Freedom’s Goblin“ und lieferte mit „Melted“ den krönenden Abschluss.

Nach gut zwei Stunden Garage-Rocks, abwechselnd mal rockig, mal ruhig, verließen die Zuschauer*innen schweißgebadet, aber glücklich den Festsaal.

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