Awolnation sind zurück – im Gepäck haben sie ihr sechstes Studioalbum, das den Namen „The Phantom Five“ trägt. Ein Album voller Anleihen und Verweise, eine wilde Mixtur – aber dafür ist die US-amerikanische Band ja durchaus bekannt.

Die Verschmelzung unterschiedlicher Musikstile ist gewissermaßen das Hausrezept des um Aaron Bruno 2009 entstandenen Musikprojekts – ein Ansatz, den Awolnation auch auf ihrer zehn Songs umfassenden neuen LP befolgen.

Die Gleichzeitigkeit von Gegensätzen – Awolnation deklinieren diese auf allen Ebenen durch. Brunos Stimme wechselt spielerisch von kehlig-brüllend zu melancholisch-fließend, roughe Strophen werden von wohlklingenden Refrains abgelöst. Ist das Hard-Rock, Hip-Hop oder Elektro-Pop?

Sowohl als auch – und noch viel mehr. „The Phantom Five“, hatten Awolnation bereits vorab verkündet, sei eine Art Greatest-Hits-Album, für jeden ihrer langjährigen Fans sei etwas dabei. Mit Blick auf die drei bisher erschienenen Singles kann dies nur bestätigt werden.

Ein melodiöser Lovesong („Panoramic View“), eine bombastische Rock-Nummer („Jump Sit Stand March„) und ein elektrobassbetriebenes Rap-Stück („I Am Happy„) erreichten uns in den vergangenen Wochen – alles zweifelsohne Meisterstücke.

Und, es sei gleich gesagt: auch die sieben weiteren Songs auf „The Phantom Five“ strotzen vor innerer Spannung. Man weiß nie, wie es weitergeht – oder ob das Stück, wie bei „City Of Nowhere“ nach knapp einer Minute einfach sanglos ausgeblendet wird.

Das darauf folgende „A Letter To No One“ hält dann zum Glück einen dichten, hin und wieder an Madonnas „Frozen“ erinnernden, Soundteppich bereit, auf dem uns Aaron Bruno seine Liebe zu Liebesliedern gesteht, ohne sich dabei dem Kitsch zu ergeben.

Dass nicht jede Kombination von Musikstilen eine Synthese bildet, beweist das Album aber auch. „Bang Your Head“, eine Kreuzung aus überdrehtem Hard-Rock und End-Neunziger-Computerstimmen-Sound, ist jedoch nach gut zwei Minuten wieder verflogen.

Haften bleiben viel stärker die schönen Momente. „My shirt don’t fit, it’s personal“, singt Aaron auf „Panoramic View“. Suchen wir nicht alle nach dem Passenden? Wollen wir nicht alle ein wenig glücklich sein?

„The Phantom Five“ ist ein heiß-kaltes Wechselbad, hier gibt’s zum blutigen Steak den lieblichen Wein, der Kopfnuss folgt eine sanfte Umarmung. Ist der letzte Song verklungen, fangen wir besser noch einmal von vorne an.

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