„The Last Flight“ endete für Amelia Earhart 1937 irgendwo in den Weiten des Pazifiks. Bei ihrer Mission, als erster Mensch den Äquator zu umrunden, verschwand die Flugpionierin mitsamt ihrer Maschine spurlos. Überreste wurden nie gefunden. Diese sagenumwobene Frau machen Public Service Broadcasting auf ihrem neuen Album zur Protagonistin und verpacken ihre Geschichte in abwechslungsreichen Indie-Pop, der sich in keine Schublade stecken lässt.

Dass Public Service Broadcasting ein Faible für Geschichten haben, dürften alle die, die die Band bereits länger kennen, wissen. Auf ihren vergangenen Alben thematisierten sie beispielsweise die erste Mondlandung oder lieferten mit „Bright Magic“ ein Konzeptalbum rund um die deutsche Bundeshauptstadt Berlin.

Mit „The Last Flight“ geht es für das Trio aus London nun also erneut hoch hinaus. Die luftigen Höhen hört man dem Opener „I Was Always Dreaming“ sofort an. Ein träumerisches Klavier entführt in einen Schwebezustand, während bedrohliche Synthies, die langsam immer mehr Raum einnehmen, vielleicht schon ein Vorbote auf das tragische Ende der Geschichte sein könnten. Es ist der perfekte Soundtrack, um sich gedanklich in einem Raumschiff niederzulassen und unentdeckte Weiten zu erkunden.

Mit „Towards The Dawn“ geht es dann sofort hoch auf Betriebsgeschwindigkeit. Die Spoken-Word-Passagen in dieser treibenden Indie-Rock-Nummer, zu der es sich ganz vorzüglich Richtung Sonnenaufgang fahren lässt, erinnern einmal mehr an den inhaltlichen Rahmen von „The Last Flight“ und versprühen eine mitreißende Magie, mit deren Hilfe man ohne Probleme in die Geschichte eintauchen kann.

„Arabian Flight“ versetzt einen mit den immer wiederkehrenden Passagen in einen meditativen Zustand, bevor „Monsoons“ seinem Namen alle Ehre macht und mit krachigen Riffs einen düsteren Regenschauer aufziehen lässt, der sich gegen Ende des Songs in ein wuchtiges Rock-Gewitter entlädt.

Mit „Howland“, das knappe neun Minuten dauert, lassen Public Service Broadcasting ihr Album versöhnlich ausklingen. Klangteppiche überlagern sich, paaren sich hier und dort mit hintergründigen Streichern, während die eingespielten Satzfetzen ab und an zwar in den Vordergrund rücken, aber immer ein Teil des Ganzen sind. Eine schöne Zusammenfassung eines abwechslungsreichen Albums.

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