Foxwarren haben gestern ihre neue Single „Listen2me“ inklusive Musikvideo veröffentlicht. Der Song stammt von ihrem zweiten Album „2“, das am 30. Mai 2025 über ANTI- Records erscheinen wird.

Die kanadische Band Foxwarren durchbricht mit ihrem kommenden Album „2“ radikal die musikalischen Konventionen, die ihr selbstbetiteltes Debüt von 2018 noch definiert haben.

Während jenes Album noch traditionellen Folk-Rock-Strukturen folgte, transformiert das Quintett um Andy Shauf nun ihre kreative Praxis in ein experimentelles Klangarchiv der Beziehungsdynamiken. Mit „Listen2me“ bekommen wir einen ersten Vorgeschmack davon.

Shauf, der bereits als Solokünstler mit kritisch gefeierten Alben wie „Norm“ (2023) etabliert ist, nutzt seine Erfahrungen der Einzelproduktion als Katalysator für eine völlig neue Bandkollaboration – genau diese Erfahrungen werden nun zum Experimentierfeld für Foxwarrens kollektive Kreativität.

Für „2“ entwickelten sie eine nahezu revolutionäre Kompositionsmethode: Jedes Bandmitglied produzierte im eigenen Heimstudio Klangskizzen, die Shauf mittels Hip-Hop-Sampling und Musique-Concrète-Techniken zu einer komplexen narrativen Landschaft zusammensetzte.

Diese Methode löst die herkömmliche Vorstellung von Bandarbeit auf und schafft einen Songzyklus, der Liebe als zerbrochene, mehrstimmige Erfahrung dekonstruiert.

Die Single „Listen2me“ wird zum konzeptionellen Schlüssel dieses musikalischen Experiments. Ein Dialog, eingefangen in sich windenden Gitarrenriffs und einem pulsierenden Rhythmus, entwickelt sich zu einem akustischen Liebesgefecht.

Der Song bricht die traditionelle Erzählstruktur auf – Stimmen überlagern sich, brechen ab, wiederholen sich – und schafft eine auditive Collage, die die Komplexität menschlicher Kommunikation darlegt. Jeder Ton wird zum fragmentierten Sprachfetzen, jeder Rhythmus zu einer Metapher für die Unmöglichkeit des vollständigen Verstehens.

Das Musikvideo zu „Listen2me“, produziert von Winston Hacking, spiegelt Foxwarrens Kompositionstechnik in einer bunten Stop-Motion-Collage wider. Handgefertigte Miniatursets verschmelzen Realität und Fiktion zu einer surrealen Erzählung.

Die Kamera durchwandert Erinnerungsräume, in denen Fenster zu Portalen und Türrahmen zu Zeitachsen werden. Schwarzweiß-Aufnahmen der Band mischen sich mit farbenfrohen Naturmotiven, während der Songtext nicht nur erzählt, sondern visuell interpretiert wird.

Hackings Animation wird so zum Äquivalent von Shaufs Sampling-Technik – eine poetische Collage aus Erinnerung, Emotion und musikalischer Fragmentierung.

 

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