Neal Francis hat sich definitiv einen festen Platz unter den Größen des Retro-Soul gesichert. Der Typ aus Chicago, der früher bei der Funk-Band The Heard gespielt hat, mischt auf geniale Weise den New-Orleans-Vibe von Dr. John mit dem Stil von Billy Preston und dem Groove von Curtis Mayfield. Mit seinem neuen Album „Return To Zero“ legt er noch eine Schippe drauf und nimmt uns mit auf eine musikalische Zeitreise, die gleichzeitig nostalgisch und frisch klingt.
Schon mit den ersten Tönen nimmt Francis uns mit in eine Klangwelt, die irgendwo zwischen dem Fernsehklassiker „Soul Train“, psychedelischen Sounds und einem Hauch Yacht-Rock schwebt.
Die Songs atmen das Feeling der 70er, wirken aber nie wie eine reine Retro-Kopie. „Return To Zero“ fühlt sich eher wie eine smarte Weiterentwicklung des klassischen Sounds an, nicht wie ein bloßes „Früher war alles besser“.
Direkt am Anfang liefern „Need You Again“ und „Don’t Wait“ den perfekten Einstieg: hypnotische Beats, mitreißende Grooves und eine Produktion, die warm und zeitlos klingt. Dazu Francis’ gefühlvolle Stimme – das geht direkt ins Herz und in die Beine.
Die Tracks klingen wie alte Klassiker, die man zufällig wiederentdeckt und sich fragt, warum man sie nicht schon längst rauf und runter hört. Aber das Album kann mehr als nur smoothen Soul:
Songs wie „Back It Up“ und „150 More Times“ tauchen tiefer in psychedelische Klangwelten ein – inspiriert von den abenteuerlichen Sounds des 70er-Psych-Rock. Hier zeigt Francis, dass er musikalisch eine echte Bandbreite hat und sich nicht in eine Schublade stecken lässt.
Besondere Highlights sind definitiv „Dirty Little Secret“ – düster, groovy und mit einer ordentlichen Portion Coolness. Oder „Can’t Get Enough“, das irgendwo zwischen sinnlicher Tanzmusik und modernem Disco-Pop à la Jessie Ware schwebt.
Neal schafft es, verschiedene Stile so zu vermischen, dass es sich immer echt und authentisch anfühlt. Unterm Strich ist „Return To Zero“ eine Platte, die sich wie eine nie endende Tanznacht anfühlt: voller Energie, Groove und lässiger Eleganz.
Neal Francis beweist einmal mehr, dass er die perfekte Mischung aus Retro-Feeling und modernem Sound drauf hat.