Newton Faulkner präsentiert mit „Octopus“ ein Album, das wie ein Mosaik aus vielen farbigen Klangsteinen wirkt. Komplex, verspielt und dennoch in sich geschlossen. Wer Faulkner kennt, weiß um seine Fähigkeit, Virtuosität und Zugänglichkeit miteinander zu verweben. Es ist eine Platte, die nicht mit großen Gesten prahlt, sondern durch Feinheiten, Atmosphäre und das Gefühl von Intimität überzeugt.

Das Album wirkt wie eine Einladung, sich in eine Welt voller Wärme und organischer Klänge hineinfallen zu lassen. Faulkner bleibt seinem charakteristischen Sound treu. Doch „Octopus“ bleibt nicht stehen; es wagt es, neue Texturen einzubinden. Man hört Schichtungen, sanfte elektronische Elemente, dezente Chorarrangements und eine Produktion, die nie überladen wirkt.

Besonders auffällig ist der Tonfall dieses achten Faulkner-Albums. Er ist zugleich verspielt und introspektiv. Es ist ein Werk, das keine lauten Statements braucht, um nachhaltig Eindruck zu hinterlassen. Faulkner vermittelt eine fast schon handwerkliche Freude an der Musik. So, als sei das Album eher ein organisch gewachsenes Kunstwerk als ein kalkuliertes Produkt.

Thematisch vermittelt das Album ein Gefühl von Zusammenhalt und Vielfalt. Vielleicht ein Grund, warum der Titel „Octopus“ so treffend zu sein scheint. Wie die Arme eines Oktopus greifen die einzelnen Facetten von Faulkners Musik in verschiedene Richtungen, um sich dann doch wieder in einer Mitte zu bündeln.

Diese Metapher passt zur gesamten Hörerfahrung. Ein Geflecht aus Emotion, Technik, Neugier und Ruhe. Alles in allem ist „Octopus“ kein Album, das auf schnelle Wirkung setzt. Es entfaltet sich mit wiederholtem Hören, wächst im Hintergrund und wird mit der Zeit immer wertvoller.

Newton Faulkner beweist hier, dass er ein Musiker ist, der nicht nur auf seine Fingerfertigkeit reduziert werden darf, sondern vor allem auf seine Fähigkeit, musikalische Räume zu erschaffen, die berühren.

„Octopus“ ist somit ein Werk, das gleichermaßen zum Genießen wie zum Entdecken einlädt. Und eines, das in seiner stillen Konsequenz lange nachhallt.

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