Wir wissen aus Funk und Fernsehen: Der Bär ist unser Freund. Die bärtige Indiefolk-Kombo Bear´s Den. Funmaker Fozzy Bear von den Muppets. Die Glücksbärchis. Balu aus dem „Dschungelbuch“. Bärenmarke zum Kaffee. Winnie Pooh. Der Bärenkumpel von Hippie-Trapper Grizzly Adams. Gummibärchen. Bussi Bär! Und und und.

Jetzt sind Kraftklub auf den Bär gekommen. „Seit dem New Order-Video zu ’60 Miles per Hour‘ wollten wir auch schon immer ein Video mit einem Bären machen,“  erklärt Sänger Felix Brummer. Bärenstark! Die Story: Hauptdarsteller Tobias Kasimirowicz will in der Wildnis den James Hetfield machen und mit seinem Ballerknüppel zur Jagd blasen. Doch pardautz! Der Trottel rutscht ab, prellt sich die Birne und wird alsbald zum guten Kumpel von Meister Petz. Aber Achtung – Unheil naht! Seht selbst:

Die Erkenntnisse:

S) Bären sind auch nur Menschen. Felix Brummer: „Unser Bär kann sogar saufen, tanzen und kotzen und spannt dem Jäger die Braut aus. Er ist der coolste Bär der Welt.“

E) Sex mit Bären ist gut für Überschriften. Und schön für Standbilder. Und natürlich – jeder Heini kann sehen, dass da ein Knilch im Bärenkostüm herum albert. Also kein Schweinekram mit echten Tieren. Doch unser Standbild beweist: Meister Petz und seine Freundin mögen´s kinky:  Es blitzt ein Ballknebel aus dem Sado-Maso-Spielzeugkasten im Bärenmaul. „50 Shades Of Grey“ ahoi!

X) Bären-Sex? Da war doch noch was? Dank Kraftklubs „Wie ich“ musste ich wieder an den Badass-Digest-Artikel über Marian Engels „The Bear“ denken. „The Bear“ ist ein kontroverser 1970er-Jahre Schmöker über das bizarre Geturtel zwischen einer introvertierten Bibliothekarin und einem Bären mit Erektionsstörungen. Das Buch gibt´s wirklich! Und  gewann 1976 sogar den renommierten „Governor’s General Literary Award for Fiction“, das kanadische Gegenstück zum Pulitzer Preis. Wow!

Y) Der Name der Hauptdarstellerin des Clips ist tatsächlich Luise Bähr (!).

B) Ähnlich wie Die Ärzte, Heino oder Rammstein haben Kraftklub ein feines Händchen für comedic timing. Siehe unter anderem ihre Gastrolle im Clip als volkstümliche Trachtenkapelle (Timecode:  2:28).

Ä)  Man kann auch ´ne coole Message rüberbringen, ohne den Zuschauer mit wüsten Bilderstürmern die Augen zu vermöbeln. Hallo, Antwoord! Wir lieben euch trotzdem!

R) Bis zum Ende dranbleiben. Denn eigentlich sitzen wir in ´nem ganz anderen Film. Das Video als Traum in Traum. Es lebe der Surrealismus! Davon könnte sich sogar „Inception“-Regisseur Christopher Nolan einen kleinen Dali-Schnäuzer abzwacken. Oder um Trio und Max Ernst zu zitieren: „Da da da!“.

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