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Beginner – Live im Haus Auensee, Leipzig

Konzerthighlight in Leipzig: Für gestern hatten sich im dortigen Haus Auensee die Beginner angesagt.

Natürlich war die Bude voll, das gut durchwachsene Publikum repräsentativ für die Konstanz, mit der die Hanseaten seit Jahrzehnten begeistern. Bis es mit ihnen losging, war aber noch etwas Zeit für einen Doppel-Support.

Lokalmatador Trettmann warf mit Dancehall den Stimmungsofen an. Nachdem er sich selbst eine Zugabe genehmigt hatte, legte der Beginner-Homie Afrob kräftig nach und brachte den Saal mit seinem Old School Hip-Hop Workshop auf Betriebstemperatur.

Kurz nach neun erschien DJ Mad auf seiner Kanzel und drückte das Nebelhorn, der Boden vibrierte und mit „Ahnma“ legen die Veteranen des deutschen Sprechgesangs los. Obwohl dem Stück ohne Gzuz das aggressive Element etwas abhanden kommt, ist klar, wieso Hamburg wieder zurück auf der einheimischen Rap-Landkarte ist: jeder Beat sitzt so sicher wie die Rhymes krampflos ineinander fließen.

Sofort vollumfänglich präsent fragen Eizi Eiz und Denyo, wer im Saal bereits in den Neunzigern bei ihren Shows im kleinen Conne Island am Start war. Immerhin gehen einige Arme hoch, obwohl augenscheinlich manche der im Saal befindlichen Personen die Konzerte dort noch im Mutterleib erlebten.

Als Promotion-Tour für „Advanced Chemistry“ deklariert, wird der Gig zum erwartenden Best-Of aus „Bambule“, „Blast Action Heroes“ und der aktuellen Platte. Dazu wird früh „Hammerhart“ und „Wer bistn Du?“ von der Leine gelassen, was das kollektive Kopfnicken weiter anheizt.

Noch viel lockerer und leichtfüßiger als Bär und Huhn bei „Gustav Gans“ auf der Bühne, präsentieren sich die Beginner eingangs des 5. Lebensjahrzehnts. Sie nehmen ihre Fans mit, selbst die Sicht- und Hörbenachteiligten in den hinteren Reihen werden von den Bässen gepackt, die nicht nur vom Nena-Klassiker „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ ausgerollt werden.

Trotz riesiger Stimmung und Spielfreude ist der Gig mit einiger, in „Fäule“ besungener Routine unterlegt. Abweichungen vom Protokoll wie der „Wir Waren Mal Stars“ Torch Gastauftritt oder die Solo-Einlagen der bezaubernden Background-Sängerinnen sorgen für Konzerthöhepunkte.

Mit mehr als nur einem „Liebes Lied“ im Ohr verschwindet am Ende das Rudel Konzertfüchse in die Nacht. Füchse? Rudel? Egal, die Rhymes und das Konzert waren fett! „Danke“ nach Hamburg!

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