Zola Jesus, die Anfang September ihr neues Album “Okovi” veröffentlichte, ist derzeit auf Tour und war gestern im Leipziger UT Connewitz.

Devon Welsh aus Montreal wärmt etwas schüchtern, aber äußerst stimmgewaltig auf und performt nahezu alle Songs inmitten des Publikums, ohne Instrumente und unterstützt von Halb-Playback.

Dann erscheint Nika Roza in einem etwas seltsamen Gewand, begleitet von ihren beiden Tourmusikern. Zola erklärt den Leipziger Zuschauern mit ernstgemeint klingenden Worten, dass sie bereits zum dritten Mal im UT ist und es die beste Location ist, in der sie jemals gespielt hat.

Zola Jesus singt in vielen verschiedenen Stimmlagen, erinnert teilweise sogar an Björk. Ihr Gesicht ist hinter ihren Haaren kaum zu sehen. Ihre Show ist wild und etwas gespenstisch, passend zu ihren oft düsteren Liedern. Sie erklimmt immer mal wieder die Boxentürme, wälzt sich auf dem Boden oder tanzt hexenartig und hörbar stampfend auf der Bühne.

Der Grund für Zolas Hang zur Melancholie liegt auch darin, dass in den letzten Jahren der Tod ihr Begleiter in unmittelbarer Umgebung war. Eine ihr nahe stehende Person hat eine Diagnose über nicht heilbaren Krebs erhalten. Die mehrfachen Suizidversuche ihres Onkels sind Thema der neuen Album-Titel “Witness” (geschrieben nach dem ersten Versuch), wie sie auch dem Publikum erklärt, sowie des Songs “Siphon” (geschrieben nach dem zweiten Versuch). Zu letzterem gibt es auch ein Video, welches zu drehen sie anfangs für unmöglich hielt aufgrund des schweren Inhaltes.

Nach dem Hauptteil kommt Zola in ihrer Lieblingslocation – anders als bei ihren früheren Konzerten der Tour – noch dreimal für eine Zugabe raus und beendet spät in der Nacht ihren dunkel-intensiven Auftritt.

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