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Missio – The Darker The Weather // The Better The Man

Indie-Traumkarrieren via Myspace wie von den Arctic Monkeys, Lily Allen oder Kate Nash sind heutzutage nicht mehr möglich. Zu viele talentierte Sänger*innen auf YouTube oder zu wenige Möglichkeiten, neue Künstler zu entdecken schränken dafür zu sehr ein?

Zumindest 2016 bewiesen missio noch das Gegenteil: eigentlich wollte Sänger und Songwriter Matthew Brue nur ein paar Solo-Demos einsingen und engagierte seinen Freund David Butler als Produzent.

Überraschender Klick-Erfolg im Internet und ein Auftritt auf dem SXSW-Festival in Austin, Texas besiegelten die Geburtsstunde des Synth-Duos von ebenda.

Schon das 2017 erschienene Debüt „Loner“ kombinierte düstere Klänge und subtil eingespannte Klaviertöne mit, im besten Sinne, mainstreamigen Popelementen. Brues mal rauchiger, mal sanfter Gesang sorgte außerdem stets für passende Emotionen.

Der Nachfolger mit dem sperrigen Titel „The Darker The Weather // The Better The Man“ konzentriert sich nun noch stärker auf Synthie-Töne, tanzbare Melodien und poppige Experimente.

„Rad Drugz“ ist hierfür wohl das schillerndste Beispiel: straffe Beats, euphorischer Robotergesang und ein Sound, der auch von einem Grouplove-Album stammen könnte.

Die Vorabsingle „I See You“ bringt dann wieder Melancholie und die perfekte Untermalung für US-Dramaserien ins Spiel. Der Spagat zwischen düsteren Sounds, spannenden Werbesongs und zugänglicher Chartberieselung gelingt missio auf ihrem zweiten Album eben immer noch.

Nur verliert sich dies selten auch in anstrengenden Songs, wie „P.O.L.I.T.I.C.S.“, welches mit strammen E-Drums, überlappendem Gesang und treibenden Bässen heraussticht.

„Dizzy“ soll mit ähnlichen, aber diesmal in die Länge gezogenen Elementen wohl ein Kontrastprogramm bieten und erinnert in seiner Schwermütigkeit wohl am ehesten an „Sucker For Pain“ von Lil Wayne, Wiz Kalifa und den Imagine Dragons.

Doch so überladen die Songs auch sind, so spannend sind sie meist auch. Missio nutzen jeden Aspekt von Pop bestmöglich für sich und sorgen dafür, dass es auf „The Darker The Weather // The Better The Man“ immer Neues zu entdecken gibt.

Und mit Musik-Projekten wie diesem, werden Synth-Sounds allzu schnell nicht auserzählt.

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