Von einer Band zu sagen, dass sie sich „neu erfunden“ habe, ist sicherlich eine oft bemühte Floskel. Selten passt sie so gut wie in diesem Fall.

Kaum zu glauben, dass es sich um ein und dieselbe Band handelt, wenn man das Debüt von Chastity Belt, „No Regrets“ von 2013, und den jetzt erscheinenden, selbstbetitelten Neuling nebeneinander hört.

Früher: Energiegeladener Indie-Pop, manchmal auf der Schwelle zum Punk, manchmal mit Rock & Roll-Anstrich.

Heute: Sanfte Bass-Motive, vorsichtig angeschlagene Gitarrensaiten, fast flüsternder Gesang.

Damit geht die vierköpfige Alternative-Band um Fronfrau Julia Shapiro konsequent den Weg weiter, den sie auf dem Vorgänger „I Used to Spend so Much Time Alone“ von vor zwei Jahren schon eingeschlagen hat.

Das vierte Album ist nun das erste, das die Musikerinnen nach ihrem Bandnamen benennen, und man könnte daraus schließen, dass sie mit diesem Stil schlussendlich „zu sich gefunden“ haben – wenn man eine weitere Floskel bemühen will.

Im Jahr 2019 machen Chastity Belt Musik, die man auf der Bühne am besten im Schneidersitz performen würde. Geeignet, um das Publikum in eine Art hypnotischen Traumzustand zu versetzen.

Wer sich darauf einlässt, freut sich über den intimen Dream-Pop, den Chastity Belt heute macht. Andere mögen sich von der trägen Gleichförmigkeit dieses Albums eingeschläfert fühlen.

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