Zwei Jahre nach ihrem Debütalbum “Lovers” erscheint heute das neue Studiowerk von Anna Lotterud alias Anna Of The North.
Nach dem doch eher ernüchternden Start ist man nun natürlich gespannt, ob die Norwegerin ihrem einst eingeschlagenen Synth-Pop-Pfad treu bleibt oder im Herbst 2019 neue Richtungen einschlägt.
Der Beginn lässt zumindest schon mal aufhorchen. Mit einer erfrischenden Mixtur aus Retro-Pop-Strukturen (“Dream Girl”) und atmosphärisch dichten Elektro-Pop-Elementen (“Leaning On Myself”) macht die gute Anna aus dem hohen Norden so ziemlich alles richtig.
Kurz darauf fällt sie allerdings wieder in alte Klangmuster zurück (“My Love”, “Lonely Life”). Zwar drängt Anna einschläfernde Synthie-Sounds zurück ins Dunkle und bringt dafür hibbelige Fahrstuhl-Pop-Einwürfe an den Start.
Aber das ändert nichts am immer weiter in Schieflage geratenen Gesamtbild. Ein bisschen Lala, eine Prise Shalala und pointierte Harmoniebögen aus dem Kinder-Pop-Archiv erregen in etwa so viel Aufmerksamkeit wie eine neue Single von Pietro Lombardi.
Mit dem groovenden “Thank Me Later” kommt dann nochmal etwas Schwung in die Bude. Das in Richtung 80s-Pop schielende “Playing Games” sondert sich auch ein bisschen ab. Viel mehr passiert aber nicht mehr.
Schlussendlich will die Vergangenheit noch nicht ganz loslassen, was schade ist, denn ansatzweise lässt sich durchaus erkennen, wieviel Potential in dem Projekt steckt. Man müsste es aber irgendwann auch mal komplett ausschöpfen.
Vielleicht ist es ja in zwei Jahren, beim dritten Album, soweit. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.