Haiyti erfreute gestern ihre Fans mit einem unangekündigten Überraschungsalbum. „Mieses Leben“ enthält 18 energiegeladene Tracks, die nur in digitaler Form erscheinen.

Lange Pausen lässt die Rapperin nicht zu. Seit ihrem Erscheinen in der Rap-Welt vor sechs Jahren folgte ein Projekt auf das andere, mit denen sie das Trap-Genre in Deutschland maßgeblich geprägt hat. Erst im Dezember erschien ihr Album “Influencer” nach “Sui Sui” vom Juli letzten Jahres.

Nun verkündet sie auf ihrem sechsten Studioalbum: „Robbery is back”. Mit ihrem früheren Pseudonym geht sie auch zurück zum harten Rap-Sound und lässt die Pop-Anlehnungen aus den letzten Platten diesmal weg.

Schon mit „Intro“ wird deutlich: „Mieses Leben“ wird düster, voll Bass, Hi-Hats und Autotune.

Die Tracks klingen impulsiv, teilweise aggressiv, manchmal auch melancholisch. Es ist genau so eine Platte, um sie laut im Auto aufzudrehen – man kann nicht anders, als zu den Beats und Flows mitzunicken.

Aus diesem harten Sound stechen nur wenige Songs heraus, wie das leicht verträumte „Toxisch“, das etwas poppige und gesungene „Helikopter“ oder das bereits erschienene „Wolken“ – eine nachdenkliche Ballade, aus der auch der Albumtitel stammt: „Mich tröstet der Nieselregen, was für ein mieses Leben“.

Haiyti beweist ihr Können in unterschiedlichen Trap-Arten nicht nur durch die Reime und Flows, sondern auch durch den vielfältigen Einsatz ihrer Stimme. Rappend, singend, mal sanfter, mal heiser schreiend und Mumble-Rap gibt es mit „Erster Tag“ sogar auch.

Typische Einwürfe, wie „uh… ja!“, „hey!“ oder „brrrrr!“ sowie Autotune dürfen auf einem Trap-Album natürlich auch nicht fehlen.

Auf „Mieses Leben“ erzählt Haiyti wieder aus ihrem Leben: Von der Straße zum Trap-Star, von der Kriminalität in die Deutschrap-Welt. Das „Reeperbahnkind“ zeigt uns ihren Kosmos zwischen Untergrund und Glamour.

Ähnlich wie auf den Vorgängern aus dem letzten Jahr geht es auch hier um Drogen, Geld, Einsamkeit. Allerdings wirkt es so, als hätte Haiyti ihren Fame inzwischen akzeptiert und flext mit ihrem luxuriösen Lebensstil, wie es sich im Rap gehört.

Wie viel davon noch ironisch gemeint ist, ist gar nicht mehr so ganz klar. Aber irgendwie ist es auch egal.

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