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Julia Stone – Sixty Summers

Spätestens seit der Veröffentlichung des zweiten Angus & Julia Stone-Studioalbums “Down The Way” 2010 sind sich Kenner des Singer-Songwriter-Genre einig, dass die wohl laszivste Stimme der Branche im australischen Newport beheimatet ist. Schluchzend und betörend klingt Julia Stone auch heute noch.

11 Jahre nach dem oben erwähnten Breakthrough-Album zeigt die Australierin, dass ihr markantes Organ, auch umgeben von ganz anderen Soundströmungen, nichts von seiner Faszination verliert. Statt zarter Gitarrenklänge und der obligatorischen Campfire-Atmosphäre sehen sich Fans von Julia Stone dieser Tage mit karibischen Vibes, Beats aus der Maschine und ganz viel zugänglichem Pop konfrontiert.

Auf ihrem neuen Soloalbum startet Julia, passend zum Pakettitel “Sixty Summers”, mit vertrackten Rhythmen für die heiße Jahreszeit (“Break“). Der anschließende Titeltrack kommt mit Trompeten und clubbigen Beats um die Ecke.

Gemeinsam mit The-National-Frontmann Matt Berninger zirpt Julia Stone im Videoclip auf hoher See (“We All Have“). Und wer Lust hat, mit Julia durch die Nacht zu tanzen, dem sei der flirrende Groover “Substance” ans Herz gelegt.

Zu lieblichen Harmonien gesellt sich ganz viel klinisch aufbereitetes Geblubber. Die ungewohnte Mixtur sorgt vor den heimischen Boxen aber nur ganz selten für zusammengezogene Augenbrauen (“Dance”, “Unreal”). Die meiste Zeit schnippen die Finger mit. Und wenn es dann mal so richtig abgeht, wollen auch die Füße nicht länger stillhalten (“Who”).

Julias künstlerische Verwandlung mag ein Wagnis sein. Aber wie ihr Bruder Angus, der sich mit seinem leicht durchgeknallten Side-Projekt Dope Lemon noch ein paar Lichtjahre weiter weg von der Basis entfernt, folgt auch die vermeintlich zartbesaitete Julia dem Ruf der musikalischen Freiheit, und setzt damit ein beachtliches Ausrufezeichen.

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