Tocotronic veröffentlichen heute ihre neue Single “Jugend ohne Gott gegen Faschismus” und liefern dazu auch direkt das passende Musikvideo. Mit dem Song kündigt die Band ebenfalls ihr neues Album “Nie wieder Krieg” an.
Das 13. Album der Hamburger erscheint am 28. Januar nächsten Jahres via Vertigo und stellt das erste neue Material seit dem Vorgänger “Die Unendlichkeit” von 2018 dar.
Dort vereint die Band um Dirk von Lowtzow laut MusikBlog-Review die Qualitäten ihrer gesamten Diskografie: “Von der adeloszent-musikalischen Unbekümmertheit bis zum dandyhaft-reifen Groove: Arne, Jan, Rick und Dirk ordnen die Songs in den Soundfarben der jeweiligen Epoche zu, und jeder Hörer kann seinen persönlichen Favoriten dieser Zeit darin erkennen.”
Mit “Nie wieder Krieg” verspricht die Band einen emotionalen Einblick in die Menschlichkeit: “Die Stücke darauf handeln, passend zur Zeit, von allgemeiner Verwundbarkeit, seelischer Zerrissenheit und existenziellem Ausgeliefertsein, von Einsamkeit und Angst, aber auch von Träumen und Liebe.”
Die aktuellste Platte von Tocotronic ist ihre zweite Best-Of-Compilation “Sag alles ab” von 2020.
Bei einem Titel wie “Jugend ohne Gott gegen Faschismus” ist es nicht verwunderlich, dass der neue Song voller politischer Statements steckt: Die bekanntermaßen linkspolitisch aktive Band packt ihre Parolen gegen Rechtsextremismus in gekonnte Hamburger-Schule-Poesie.
Daneben prangert von Lowtzow mit seinem unaufgeregten Gesang auch spätkapitalistische Dekadenz und ausgediente Erwartungshaltungen an jüngere Generationen an.
Passend dazu lässt die Band ihre Pop-Ambitionen ruhen und wendet sich kratzigem Garagen-Rock mit schrammeligen Gitarren und simplen Pentatonik-Riffs aus der “Kapitulation”-Ära rund um 2007 zu.
Gitarrist Rick McPhail garniert den leicht hypnotisch polternden Song mit dröhnenden Fuzz-Soli und gibt ihm damit eine sengende Schärfe, die die Textzeilen weiter unterstreicht.
Die politischen Botschaften führt auch das Video weiter: Dort folgt man einer Gruppe junger Skater*innen, die durch einen nächtlichen Großstadt-Dschungel streifen.
Während des urbanen Spaziergangs entdeckt die Gruppe überall antifaschistische Sticker, LGBTQ+-nahe Schriftzüge und antikapitalistische Botschaften an den Häuserwänden.
Zwischendurch performt die Band den Song in einem Meer aus Stroboskop-Licht, während die Jugendlichen weiter in Industriegebieten, mit Graffiti übersehenen Bahnhofsunterführungen und verlassenen Parkhäusern skaten.