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Dave Gahan And Soulsavers – Imposter

Never change a winning Team. Schon gar nicht, wenn es nicht nur punktet, sondern auch noch schön spielt.

Kein Grund also für Rich Marin, dem Produzenten hinter Soulsavers, und Depeche-Mode-Ikone Dave Gahan die Mannschaft aufzulösen, die mit den beiden letzten gemeinsamen Alben sehr erfolgreich war.

Das „Imposter“ nicht allein die Fortsetzung von „The Light The Dead Sea“ und “Angels And Ghosts“ sein würde, lag schon darin begründet, dass für diese Runde keine Eigenkompositionen, sondern Neufassungen von Stücken aus der Feder anderer Autor*innen in geplant waren.

Abweichend von der Arbeitsweise, sich Aufgabenteile zuzuarbeiten, traf man sich mit einem großen Orchester im kalifornischen Shangri-La Recordings Studio, dem geschichtsträchtigen Ort, an dem bereits das Who Is Who des internationalen Musikgeschäfts aufnahm, um die Energie der ausgewählten Nummern live so organisch wie möglich einzufangen.

Dies geschah schon im Herbst 2019, denn auch „Imposter“, die Sammlung jener Lieder, die für den Mann am Mikrofon nicht nur viel bedeuten, sondern bei deren Interpretation er sich in ihnen zu Hause fühlt, hat Corona-Verspätung.

Bereits das vorab ausgekoppelte „Metal Heart“, nicht von der Heavy-Metal-Legende Accept, sondern von Cat Power, die zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung via „Moon Pix“ die Probleme hatte, die auch Dave Gahan im Laufe seiner langen Karriere nicht fremd gewesen sein dürften, ließ die Leidenschaft erahnen, mit der hier gearbeitet wurde.

Der Sänger drückt den Songs erwartungsgemäß mehr oder weniger dominant seinen Stempel auf, geht dabei immer sensibel und respektvoll mit der Auswahl um, egal, ob dabei James Carrs „The Dark End Of The Street“ spirituell durchtränkt, der donnernde Blues von Elmore James „Held My Baby Last Night“ mit dem Gospel-Chor gekreuzt oder Neil Youngs „A Man Needs A Maid“ behutsam abgeholt wird.

Ob nahe an der Vorlage oder freier interpretiert: das musikalische Gedächtnis projiziert über das Album hinweg oft das Original der Tracks und erinnert an weitere große Momente der bedachten Künstler*innen.

Wenn PJ Harveys „Desparate Kingdom Of Love“ auf Breitwand-Format gehievt und Bob Dylans „Not Dark Yet“ mit Licht geflutet wurde, beendet das unsterbliche „Always On My Mind“ ein Cover-Album, das keines sein will und doch eines bleibt.

Selbstredend, dass es ein sehr gelungenes geworden ist.

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