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Imarhan – Aboogi

Freunde der erdigen Blueskunst, die auch mal gerne über den gängigen Tellerrand blicken, schielen immer mal wieder mit großen Augen und gespitzten Ohren in Richtung Tamanrasset. In der algerischen Oasenstadt ist die Tuareg-Combo Imarhan zu Hause – eine Band, die bereits zwei Alben veröffentlicht und sich dabei der Verschmelzung von traditionellen Klängen und modernen Sounds verschrieben hat.

Knapp vier Jahre nach dem letzten Output “Temet” schreiben die Herren Iyad Moussa Ben Abderahmane alias Sadam, Tahar Khaldi, Hicham Bouhasse, Haiballah Akhamouk und Abdelkader Ourzig mit ihrem neuen Album “Aboogi” ein weiteres musikalisches Kapitel.

Benannt nach den ersten Strukturen, die ihre nomadischen Vorfahren bei der Gründung von Siedlungen und Dörfern errichteten, nimmt das Album den Hörer mit auf eine intensive und inspirierende Reise in die Heimat der Protagonisten.

Gewohnt authentisch und kritisch setzen sich Imarhan mit den heimatlichen Zuständen auseinander. Es geht um Hoffnung, Unterdrückung, Freiheit und Gerechtigkeit. Begleitet werden die nachhaltigen Geschichten und Botschaften von komplexen, oftmals sehr positiv gestimmten Sounds, in denen vor allem rhythmische Percussionkunst und akustische Gitarren im Fokus stehen.

Gibt es bestimmte Songs, die sich in den Vordergrund drängen? Nein, die gibt es nicht. Auch die Zuarbeit von Gastmusikern wie beispielsweise der sudanesischen Sängerin Sulafa Elyas und Gruff Rhys von den Super Furry Animals drängen sich nicht mit Kalkül ins Rampenlicht.

Die dynamischen Vibes des Openers “Achinkad”, gepaart mit der sinnliche Brillanz, mit der die Band in vielen Liedern eindrucksvoll ihre Gitarrenspielfertigkeit unter Beweis stellt (“Derhan”, “Tindjatan”, “Imaslan N’Assouf”) und der beruhigenden, auf orientalischen Melodiebögen tanzenden Stimme von Sänger Sadam sorgen für eine unvergleichliche Wohlfühlstimmung vor den heimischen Boxen.

“Aboogi” ist ein Gesamtkunstwerk, das vom ersten bis zum letzten Ton eine in sich stimmige Atmosphäre verbreitet.

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