MusikBlog - Entdecke neue Musik

The Black Keys – Dropout Boogie

“Wir haben in den letzten drei oder vier Jahren versucht, unsere inneren ZZ Top zu kanalisieren”, sagt Patrick Carney zum Zustand seiner Zweimann-Band The Black Keys, die der Schlagzeuger in vertrauter Eintracht mit Sänger und Gitarrist Dan Auerbach seit zwei Dekaden auf das Schreiben von Hits trainiert.

Entsprechend besinnen sich The Black Keys 20 Jahre nach ihrem Debüt auf ihre Anfangstage des nüchternen Bluesrock, ohne nochmals so schön dem Lo-Fi anheim zu fallen. Dafür verwaschen jetzt die Grenzen zwischen den als Hits angelegten Singles und dem Rest der Platte zunehmend.

Aber eines nach dem anderen: Partout erfreulich ist die Tatsache, dass „Dropout Boogie“ wieder eigenes Material zu bieten hat, nachdem der Vorgänger „Delta Kream“ durchaus aus verzichtbaren Blues- & Countrycovern bestand.

Das bis dato letzte reguläre Studioalbum „Let’s Rock“ war darüber hinaus nur ein erster Versuch einer Rückbesinnung, ohne echte Durchschlagskraft, ganz zu schweigen vom melancholischen „Turn Blue“ zuvor.

Nun also die funkig-schmissige Vorabsingle “Wild Child” inklusive eines schmutzigen Gitarrensolos. Da zieht die Karre den ersten Wheelie glatt von alleine. Und als ob die Kurskorrektur noch bekräftigt werden müsste, folgt das entsprechende „It Ain’t Over“.

Und dann hat das Duo aus Ohio augenscheinlich nicht nur ihre inneren ZZ Top gefunden, sondern auch die äußeren. ZZ-Top-Gitarrist Billy Gibbons ist mit einem Gastbeitrag in “Good Love” zu hören, das der Vita seiner eigenen Band bis zur Deckungsgleiche nahe kommt.

Ist das jetzt der eigentliche Hit der Platte oder doch eher der Proto-Blueser „Burn The Damn Thing Down“, den auch Status Quo nicht verschmähen würden? Möglichweise brilliert bei manchen auch das swingende, im Falsett vorgetragenen „For The Love Of Money.“

Fest steht aber: So solide „Dropout Boogie“ in seiner Breite ausfällt, so sehr fehlt ihm die ein oder andere handfeste Spitze. Denn Rückbesinnung hin oder her, so bissig und bestimmt wie auf ihren beiden Vorzeigealben „El Camino“ und „Brothers“ werden The Black Keys nicht mehr.

Der „Loney Boy“ und sein Tanzflächen stürmender Zwillingsbruder „Gold On The Ceiling“ sind inzwischen aber auch schon wieder 11 Jahre älter.

Facebook
Twitter

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke