Die Australische Psych-Rock-Band Ocean Alley rund um Frontmann Baden Donegal veröffentlicht nach “Lonely Diamond” von 2020 nun ihr viertes Album “Low Altitude Living”. Seit 2011 ist die Band aktiv und gilt mittlerweile als echte Größe im weltweiten Rock-Business.
Man merkt “Low Altitude Living” an, dass sich das Sextett nicht nur musikalisch, sondern auch auf menschlicher Ebene exzellent versteht. Baden Donegal erklärt, dass die Platte das widerspiegelt, was die Band am meisten liebt: am Strand zu sein, wo sie am meisten Frieden finden. Der Titel des Albums repräsentiere keinen speziellen Song auf der Platte oder wolle ein Konzept zusammenfassen. Aber es habe die Band näher zusammen geschweißt und besonders näher zu ihrer eigenen Musik gebracht.
Die Vorabsingle “Home” ist ein eingängiger Rocksong und gleichzeitig eine Liebeserklärung an seine Liebsten und an sein Zuhause. “Just unravelling and untangling/all the things I miss/I could barely feel them with my fingertips/So I’ll be heading home”, singt Donegal und wir alle wissen, was er damit in diesen komischen Zeiten meint: Zuhause ist es am schönsten.
Man hört den Songs an, dass sie während der Pandemie und ihren Lockdowns – die in Australien ja besonders streng waren – entstanden sind. Ocean Alley hatten Zeit, darüber nachzudenken, was sie kreierten sowie richtig an den Demos der einzelnen Songs zu arbeiten.
Die größte Stärke und Schwäche von “Low Altitude Living” liegt, wie es der Titel schön beschreibt, tatsächlich in seiner Flughöhe. Es ist ein perfektes Album, um im Herbst dem Sommer nachzutrauern. Wenn es draußen regnet, während der Arbeit oder wenn man Freunde für ein gemütliches Abendessen zu Gast hat, kann man die 12 Songs problemlos im Hintergrund laufen lassen. Dabei fühlt man ein wohlig-warmes Gefühl im Herzen und trotzdem kann man dabei anderen Dingen nachgehen oder sich unterhalten.
Die Songs laufen nahtlos ineinander über und unterscheiden sich kaum. Kein Track sticht wirklich heraus. Trotzdem: “Low Altitude Living” ist ein Album, das in seiner Ganzheit mehr als gelungen ist.
Vielleicht ist es ein Album für die Band selbst. Oder wie Donegal selbst sagt: “I feel like it’s more of a title that describes why we sound like Ocean Alley”. Umso schöner ist es, dass die Band ihre enge Beziehung mit der Welt teilt.
