Der Singer/Songwriter, Musiker und Produzent Ben Harper wählt mit seinem neuesten Werk “Wide Open Light” den Weg des Ungeschminkten. Das Unplugged Album ist der Nachfolger seines 2022 für einen Grammy nominierten Albums “Bloodline Maintenance“, auf dem Harper sich vor allem im Black Music Bereich bewegte.

“Wide Open Light” hingegen ist ein folklastiges Singer/Songwriter-Album geworden, in dessen Zentrum persönliche und aneinander anknüpfende Songs stehen. Zu den Gästen auf dem Album gehören Jack Johnson, Shelby Lynne und Piers Faccini.

Das Album wird von akustischen Gitarren eingeleitet, wobei das erste Stück “Heart And Crown” mit seinem Country-Blues-Feeling den ruhigen Ton für die folgenden Stücke vorgibt.

Im Live-Stück “Giving Ghosts” erzählt Harper von Verlust und Trauer. Harper singt schmerzlich und die Gitarrenparts sind ausserordentlich berührend.

“Masterpiece” ist ebenso ein rührendes Liebeslied, gesungen mit einem intimen Flüstern, wobei die Zeilen “And I’ll lean on you like a beggar/Leans upon the moonlit street/Loving you is my masterpiece” zu den schönsten auf dem Album gehören. Hier ist Harper an Gitarre und Klavier zu hören.

Die flotten Klänge von “8 Minutes” stehen dem Text des Songs gegenüber, in dem Harper über einen Geburtstag nachdenkt, an dem er keine Grüße von einem seiner Kinder erwartet und dabei wohl oder Übel über die Sterblichkeit nachdenkt.

Das Highlight des Albums ist die Single “Yard Sale”, die zusammen mit Jack Johnson geschrieben wurde. Der clevere Text beschreibt eine Trennung und lässt den Protagonisten mit jeder Strophe verwirrter zurück. Bis zum bitteren Ende in dem die beiden singen: “I’m pretty sure she’s gone for good”.  Angesichts der Verzweiflung des Charakters ist die Musik wiederum heiter und der Refrain lädt zum Mitsingen ein.

Der letzte gesungene Song ist die Vorabsingle “Love After Love”. Hier hören wir zum ersten und einzigen Mal eine Band im Hintergrund.

Das ätherische Instrumental “For Pat Brayer” beendet das Album schließlich.

Nach dem Hören des Albums ist man versucht, das Ganze nochmals von vorne zu hören. Ben Harpers Geschichten noch besser zuzuhören und vielleicht die ein oder andere neue Facette dieses Albums zu entdecken.

Mit den meisten dieser Lieder kann man sich gut identifizieren, wenn man schon einmal geliebt hat. Falls nicht, werden die schönen Bilder, der Wortwitz und die sehr eingängigen Refrains wohl trotzdem im Gedächtnis bleiben.

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