Alice Merton – Queen der poppigen Bass-Rhythmen – legt mit ihrer neuen Single die Anfänge für ihre dritte Schaffensphase: “Charlie Brown” beschreibt dabei eine fiktive Figur, anhand derer die Sängerin dazu aufruft, dem Alltagstrott zu entfliehen, Vergangenes hinter sich zu lassen – und sein Leben aktiv mitzugestalten.
Zusammen mit dem Drummer Chris Wood von Bastille schrieb Alice Merton “Charlie Brown”, als sie mit ihnen durch Nordamerika tourte. Über den Song-Prozess sagt die Deutsch-Irin Folgendes: “Es war wirklich eine der schönsten Momente meines Lebens – mit einer so tollen Gruppe von Leuten auf Tour zu gehen und dann gemeinsam Musik zu machen.”
“Charlie Brown / Hold tight we’re moving on / Keep that dream just a little bit longer”, singt die Künstlerin über ein einziges, eingängiges Bass-Riff, das im Refrain spielt. Damit macht Merton klar: Ihren in Bass getränkten Sound behält sie bei, das Gefühl für rhythmisch tanzbare Tracks auch – thematisch kann sie aber noch mehr.
Haben in ihrer vergangenen Arbeit knackige, eingängige Statements ihr Songwriting dominiert, die Tiefgang zwar andeuteten, aber letztendlich an der Oberfläche blieben, lässt sich die Künstlerin immer mehr darauf ein, ihre poppigen Melodien mit ehrlich erzählenden Texten zu unterfüttern.
2017 veröffentlichte Alice Merton ihre Debüt-EP, mit deren Lead-Single “No Roots” sie wochenlang sowohl die deutschen als auch die internationalen Single-Charts unsicher machte. Und dabei blieb es nicht: Ihr Album “MINT” wurde daraufhin 2019 ein großer Erfolg, wohingegen der Nachfolger sich dem nicht ganz anschließen konnte.
Über das 2022 erschienene, zweite Album “S.I.D.E.S.” liest man folgendes in der MusikBlog-Rezension:
“Zuallererst – auch ‘S.I.D.E.S.’ kommt als Hybrid zwischen Glossy-Pop, Indie-Rock und DIY-Bedroom-Produktion daher. Trotzdem klingt ‘S.I.D.E.S’ nicht wie der nachgeschobene zweite Teil von ‘MINT’, sondern wie ein eigenes Projekt mit neuen Einflüssen.”
Im Musikvideo zu “Charlie Brown” kommuniziert Alice Merton (die auch die Regisseurin des Films ist) schließlich, tanzend in einem Restaurant – das wir alle mal ein “Charlie Brown” sind – ganz egal, wie einsam man sich gerade fühlen mag.
