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Highfield Festival 2023

Nur eine Pandemie kann verhindern, dass 35.000 Menschen auf das schön gelegene Highfield-Gelände am Störmthaler See bei Leipzig pilgern.

Die bewährte Mischung aus Rock, Hip-Hop und Pop ließ auch bei der diesjährigen Ausgabe kaum Wünsche offen, das Line-Up war prall gefüllt mit gestandenen Festivalgrößen, Newcomern und Acts, die, wie augenzwinkernd behauptet wurde, per Copy & Paste aus den Vorgänger-Veranstaltungen ins Programm gerieten.

Der örtliche Verkehrsfunk berichtete bereits ab Donnerstagmittag vom Anreisestau, entsprechend vorgeglüht waren die Gäste und euphorisch die Stimmung, als sich die Tore am Freitag öffneten und sich das Geschehen langsam von den Campingplätzen auf das Gelände verlagerte.

Zwar längst nicht mehr unter der eigenen „Männer“-Songzeile „Ganz unten auf dem Festivalplakat“ eingeordnet, waren Blond aus dem nahen Chemnitz als erste am Start und empfahlen sich mit ihrem Auftritt nachhaltig für einen Zeitslot zu späterer Stunde.

Wo TYNA auf kompromisslosen Punk setzten, punktete Paula Hartmann mit melancholischem Pop, zeigte Yeanniver klare Kante, bevor Roy Bianco und seine Jungs zur Kreuzfahrt mit der „MS Abbrunzatissima“ durch die Ausläufer des Italo-Pop luden, bis die Sonne zwar nicht vor Capri, dafür ersatzweise im angrenzenden Gewässer versank.

„Der Fahrstuhl am Westkreuz riecht immer noch nach Pisse“ und immer noch sind Von Wegen Lisbeth mit ihren quirligen Gassenhauern und neuem Material von „EZ Aquarii“ live eine Bank, lieferte RIN einen satten Gig, bevor K.I.Z die Abrissbirne schwangen.

Was in Wacken der Regen, war am Samstag in Leipzig die die Hitze. Wer sich nicht am highfield-eigenen Beach abkühlte, schwitzte am Nachmittag vor den Bühnen u.a. zu launigem Hip-Hop von OK Kid, den urbanen Verweigerungs-Hymnen von Grossstadtgeflüster oder dem Rap von Badmómzjay.

Tokio Hotel lieferten bei ihrer Highfield-Premiere eine Las-Vegas-Glitzershow. Bei den bis in die Nacht  anhaltend hohen Temperaturen wäre ein Spaziergang „Durch Den Monsun“ mit Bill Kaulitz  eine Option gewesen, Nässe bedeutete aber vor allem Schweiß im Moshpit, in dem etwa mit SDP nach der Nacht von Freitag auf Montag gesucht wurde, ehe Farin, Rod und Bela von die ärzte die Hitmaschine anwarfen.

Eine Festivalfabrik kennt keine Rezession, entsprechend hochkarätig war der Abschlusstag besetzt. Ob beim Punk mit Tiefgang von Turbostaat, den griffigen Melodien der neuen Indie-Hoffnung Kaffkiez, dem schnörkellosen Set von Nothing But Thieves oder den coolen Beats von Shooting-Star Nina Chuba: trotz sichtbarer Spuren der letzten Partytage und -nächte bewies das Publikum Stehvermögen.

Nach einem fulminanten Auftritt der Beatsteaks machte Marteria den Deckel auf ein heißes Highfield-Wochenende. Bis nächstes Jahr!

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