Die zweifach für den Grammy nominierte K.Flay kündigt heute mit „Mono“ ein neues Studioalbum an. Der Albumtitel selbst überbringt schon eine traurige Botschaft.
Denn die US-amerikanische Künstlerin K.Flay leidet seit knapp einem Jahr an der seltenen Erkrankung SSNHL (Sudden Sensorineural Hearing Loss) und ist seitdem auf dem rechten Ohr taub. Wie der Albumtitel ankündigt, hört die Songwriterin mittlerweile leider nur noch Mono.
Zum Entstehungsprozess von „Mono“ sagt die talentierte Produzentin folgendes: „Ich habe mit dieser Platte als jemand begonnen, der zwei funktionierende Ohren hat. Ich beendete sie mit nur einem. Dies ist auch die erste Platte, bei der ich von Anfang bis Ende nüchtern war.“
Wer sich an den Elektro-Banger „Acetaminophen“ (2010) aus den Anfängen von K.Flay oder auch an das 2017 erschienene „High Enough“ erinnert, stellt fest, dass die bürgerlich genannte Kristine Meredith Flaherty schon immer eine kritische Position zu Alkohol- und Drogenkonsum in ihren Songs aufgezeigt hat.
Natürlich hat K.Flay auch Alkohol auf der Tour getrunken, reflektiert aber den Konsum in der Musikszene generell gut in einem Interview mit NME, seit letztem Jahr ist die Musikerin auch trocken. Nun gibt es mit „Shy“ und „Raw Raw“ bereits zwei Single-Auskopplungen aus dem nüchtern geschriebenen neuen Album.
Während „Raw Raw“ deutlich frecher daherkommt, ist die neueste Single „Shy“ deutlich zurückhaltender und überzeugt mit ihrem Charme. K.Flay hat diesen Song geschrieben, nachdem sie ihre jetzige Freundin kennengelernt hat und versucht, mit diesem Stück mit ihr zu flirten.
Besonders herauszustellen ist noch, dass die ehemalige Soziologiestudentin trotz Ausfall ihres rechten Ohres weiterhin Musik erschaffen kann, die in ihrer Art oft unkonventionell ist und deswegen viele Fans in ihren Bann zieht.
K.Flay überlegte letztes Jahr sogar, ganz mit der Musik aufzuhören, die damalige Tournee wurde aufgrund der Erkrankung abgesagt. Doch mit „Mono“ soll am 15. September ihr bisher nachdenklichstes und politisches Album mit insgesamt 14 Tracks erscheinen. So setzt sie sich unter anderem im Track „In America“ mit Waffen- und Polizeigewalt auseinander.
Das Album folgt auf „Inside Voices“ von 2021, einer EP, die einem Full-Length-Album in nichts nachstand, wie der MusikBlog-Review befand: „In nicht mal 15 Minuten bringt K. Flay vermutlich all ihre Einflüsse unter und gebührt dabei jedem einen großen Auftritt. Wer braucht da schon eine Albumlänge?“
Die aus einem Vorort von Chicago stammende Elektro-Pop-Künstlerin kommt im Herbst auch für drei Termine nach Deutschland.