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Mutual Benefit – Growing At The Edges

Könnte ein Projektname einen passenderen Namen haben als Mutual Benefit? Wir glauben nicht – denn die Gruppe, die der Songwriter Jordan Lee in regelmäßigen Abständen um sich scharrt, dürfte genau das von ihrer Zusammenarbeit mit Lee erwarten, einen gemeinsamen Nutzen.

Während Lee als Epizentrum stets im Mittelpunkt von Mutual Benefit stand und steht, wechseln die begleitenden Musiker*innen stetig, und damit auch die musikalischen Einflüsse, die den Sound von Mutual Benefit ausmachen.

Auf “Growing At The Edges” erkundet dieser Sound das Spannungsverhältnis zwischen mitternächtlicher und melancholischer Introspektive und berührend inszenierten und kombinierten Atmosphären, den Widerspruch zwischen gemeinsamer Einsamkeit und dem Dialog mit sich selbst.

Sanfte Gitarren verdichten sich zu fast filmischer Ensemble-Musik, die in eingängigen Rhythmen am ehesten nach Folk-Pop für nächtliche Roadtrips klingt. Einerseits bleibt uns nach “Thunder Follows The Light” von 2018 kaum noch etwas hinzuzufügen – grundlegend hat sich im Sound von Mutual Benefit kaum etwas verändert.

Andererseits sind es wie auch schon beim Vorgänger die leisen Töne und unauffälligen Details, die sich beim wiederholten Hören festsetzen und mit der Zeit immer mehr Spaß bereiten. Wie ein Wimmelbild, auf das man nach Jahren wieder blickt und sich freut, jedes einzelne unscheinbare Mikro-Schicksal auf dem Makrokosmos des Albums irgendwie noch nachfühlen zu können.

Im Großen und Ganzen gelingt es Lee und Co. auf “Growing At The Edges” einen Prozess abzubilden. Jedem einzelnen Song hört man an, dass er in jahrelanger Kooperation unter individuellen Künstler*innen entstanden ist, die die Vision eines einzelnen Songwriters umsetzen.

Das Ergebnis ist ein Album, das von Kollektivität und Intimität lebt, vom Kleinen und vom Großen und, das kaum authentischer klingen könnte.

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